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welchen die liebenswürdige Frau nicht blos auf ihren Gemahl, sondern auf ihre ganze Umgebung gewann, erregte seinen Neid und der finstere Wahn plagte ihn je länger je mehr, bis er sich wie Absalom gegen seinen Vater empörte. Von alle dem Jammer, der nun folgte, mußte sich Adelheid als die unschuldige Ursache fühlen, und ihre Lage war damals in der That nicht beneidenswerth. Doch half ihr der HErr auch da: die Ungarn stürmten in’s Reich, und diese Gefahr, welche dem Lande von außen her drohte, beschwichtigte den inneren Streit, Liudolf und sein Anhang kehrten reumüthig zu dem Kaiser zurück und verbanden sich mit ihm zur Ueberwindung der allgemeinen Feinde. Der HErr gab bei Augsburg den gewaltigen und großen Sieg, Liudolf aber starb eines frühen Todes, sowie Herzog Conrad, der mit ihm verbunden war, schon in der Schlacht auf dem Lechfelde den Tod gefunden hatte. Erbe des Reiches wurde nun Adelheids ältester Sohn, Otto II. und der HErr hatte gefügt, was Liudolf verhindern wollte.

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 Als dieser Otto II. elf Jahre alt war, dachte sein Vater daran, auch ihm die Kaiserkrone zuzuwenden und führte ihn daher mit großer Pracht nach Rom,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/385&oldid=- (Version vom 9.10.2016)