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Armen war sie geneiget
Und dienet ihn’n mit Fleiß,
Ihr Hilf sie ihn’n erzeiget
Gott zu Lob, Ehr und Preiß.

Weh thät’s dem alten Drachen,
Und konnt’ es leiden nicht,
Speit Feu’r aus seinem Rachen,
Verfolgung er anricht’.
Das Mägdlein wollt man zwingen
Zu der Abgötterei,
Dem Feind wollt’s nicht gelingen,
Christum bekannt’ sie frei.

Mit Worten süß und sauer
Man sie bereden wollt:
Sie stund fest wie ein’ Mauer
Und im Feuer das Gold.
Kein Marter, Pein noch Schmerzen
Von Christo sie abwandt,
Mit ihrem Mund und Herzen
Den Glauben sie bekannt’.

Als der Feind nichts konnt’ schaffen
Ward er thöricht und toll;
Desgleich’ die Baals-Pfaffen
Wurden der Teufel voll.
Ein Urtheil ward gefället,
Verdient hat sie den Tod.
Ritterlich sie sich stellet
Und schrie ernstlich zu Gott:

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/54&oldid=- (Version vom 2.10.2016)