Die Jungfrau von Alexandrien, deren Name an der Stirne dieser Seite steht, deren man entweder am 11. Februar oder am 1. Januar oder am 25. September, aber doch an einem dieser Tage fast allenthalben gedenkt, ist eine von denjenigen Gestalten der alten Zeit, für welche man erst das Auge haben muß, um sie schätzen zu können, weil ihr Weg zu außerordentlich und so gar weit entfernt ist von den gewöhnlichen Lebensregeln unserer Tage. Man könnte sich daher versucht fühlen, den schönen Kalendernamen geradezu zu übergehen, der von der Freude den Namen hat und durch Klang und Bedeutung froh machen könnte. Allein man darf den Jungfrauen unserer Zeit schon auch etwas aufzurathen geben. Mögen sie sich üben, in Demuth zu verstehen, was der hohe Sinn eines Lebens
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/64&oldid=- (Version vom 2.10.2016)
