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auf dem Richtplatz hatte liegen laßen. Die Brüder aber beerdigten ihn daselbst, bis man eine Kirche baute, und ihr da ihre Ruhestatt mit großen Ehren bereitete.

 Leserin, so stirbst, so lebst du wohl nicht. Dich wird niemand am Ende deines Lebens, wie Eulalien von Merida, mit einer Flamme abbilden: nicht in den Haaren wird dir eine Flamme wüthen, nicht in deinem Herzen wird Eulaliens Flamme lodern. Hüte dich desto mehr, diese Kleine, die groß ist im Reiche Gottes, zu richten, bevor du ihre Flamme im Herzen hast und nicht ihre Fehler, deren du wohl nicht fähig bist, sondern deine eigenen beßer vermeidest, als sie das Uebermaß des Zeugnisses und des Muthes!




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/72&oldid=- (Version vom 2.10.2016)