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 Viel bestimmter als Ehlers Brief lautete die Antwort Nagels. Er schreibt unter dem 7. März 1849 an Löhe: „Nach dem was vorliegt, kann kaum ein Zweifel darüber sein, daß Sie für jetzt zu bleiben haben und mit gutem Gewissen bleiben können. Das Bekenntnis, die publica doctrina, ist gewahrt. Damit haben Sie das ausreichende Mittel, um alle Mißbräuche anzugreifen und mit Gottes Hilfe zu entfernen. Nehme ich dazu, daß im Grunde Ihnen die Erfüllung aller Ihrer Bitten mit Ausschluß der Aufhebung des Summepiskopats des Landesherrn in Aussicht gestellt ist, so, dünkt mich, haben Sie sich mehr zu freuen über das Erreichte als zu betrüben über das nicht Erreichte oder noch nicht Erreichte. Dieser Summepiskopat, falls er in den Schranken des Westfälischen Friedens ausgeübt wird, scheint mir nicht genügend zu einem casus belli. So wenig katholische Patrone darum, weil sie Pfarrer dozieren, die Pfarrer selbst sind, so wenig sind die Fürsten darum, weil sie Bischöfe und Konsistorien setzen, diese selbst.“

 Für den Fall des Bleibens – schreibt Nagel weiter – werde Löhe, um die angefangene Rettung des Bekenntnisses durch alle Stadien fortzuführen und in allen Konsequenzen zu vollenden, mit allem Ernst darauf zu halten haben

1) daß mit Erfüllung des bei Ziffer 4 a und b seiner Petition Verheißenen sofort vorgegangen werde, „wovon dann c und d notwendige, die Probe auf das Exempel machende Folgen sein müssen. Hintertreibt man die Erfüllung von a oder verzögert sie in infinitum, so dürfen Sie nicht bleiben, sondern müßen weichen“... „Sie haben
2) die Trennung des Kirchenregiments je nach Konfessionen zu fordern und können die gegenwärtige Kombination höchstens nur dann ertragen, wenn in Absicht auf Examen, Ordination, Beaufsichtigung der (lutherischen) Pfarrer dem reformierten Rate alle und jede Mitwirkung verpönt wird... Dies scheinen mir zunächst
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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/309&oldid=- (Version vom 1.8.2018)