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3. Die Bewegungen, welche ein materielles Theilchen des fortgeführten Systems unter der Wirkung der Kräfte im Räume der ausführt, unterscheiden sich nur dadurch von den Bewegungen, welche dasselbe Theilchen im Fall der Ruhe unter der Wirkung der Kräfte im Raum der ausführt, dass der Ablauf in constantem Verhältniss verlangsamt ist. Entsprechende Strecken werden durchlaufen in Zeiten und , die durch die Gleichung

(4)

verknüpft sind.

Bildet an einem bestimmten Theilchen ein zusammengehöriges System von Strecken, Zeiten, Kräften im Fall der Ruhe, so gehören die , welche den Gleichungen (1) bis (4) genügen, ebenfalls zusammen als Werthe, welche einen möglichen Zustand darstellen im Fall der Translation.

Wir wenden diese Sätze an: definitionsmässig ist in der Elektronentheorie

die „elektrische Kraft“ der räumliche Mittelwerth der Kraft auf ein mit der Elektricitätsmenge 1 geladenes Theilchen; –

das „elektrische Moment der Volumeneinheit“ , wo die relative Verschiebung von , ein Volumen bedeutet, und die Summe über alle in diesem Volumen zu erstrecken ist; –

der „Leitungsstrom“ , wo die relative Geschwindigkeit von ist.

Es seien nun zusammengehörige Werthe im Fall der Ruhe. Ihnen entsprechen für im Fall der Translation nach (3):

;

ferner, da nach (2) und nach (2) und (4) ist:

Ist also gegeben für die Ruhe:

so folgt daraus für die Translation:

Empfohlene Zitierweise:
Emil Cohn: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. Verlag der Akademie (Georg Reimer), Berlin 1904, Seite 1297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zur_Elektrodynamik_bewegter_Systeme_I.djvu/4&oldid=- (Version vom 17.10.2019)