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Sommerlied (Hebel, 1834)

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Siehe auch: Sommerlied (1811)
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Sommerlied
Untertitel:
aus: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2, S. 137–139
Herausgeber: {{{HERAUSGEBER}}}
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons
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Indexseite
[137]
Sommerlied.

     Blaue Berge!
Von den Bergen strömt das Leben.
Reine Luft für Mensch und Vieh;
Wasserbrünnlein spat und früh

5
Müssen uns die Berge geben.


     Frische Matten!
Grüner Klee und Dolden schießen;
An der Schmehle schlank und fein
Glänzt der Thau wie Edelstein,

10
Und die klaren Bächlein fließen.


     Schlanke Bäume!
Muntrer Vögel Melodeien

[138]

Tönen im belaubten Reiß,
Singen laut des Schöpfers Preiß.

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Kirsche, Birn und Plaum gedeihen.


     Grüne Saaten!
Aus dem zarten Blatt enthüllt sich
Halm und Aehre schwanket schön,
Wenn die milden Lüfte wehn

20
Und das Körnlein wächst und füllt sich.


     An dem Himmel
Strahlt die Sonn’ im Brautgeschmeide;
Weiße Wölklein steigen auf,
Ziehn dahin im stillen Lauf;

25
Gottes Schäflein gehn zur Weide.


     Herzensfrieden,
Woll’ ihn Gott uns allen geben!
O dann ist die Erde schön.
In den Gründen, auf den Höhn

30
Wacht und singt ein frohes Leben.


     Schwarze Wetter
Ueberziehn den Himmelsbogen,

[139]

Und der Vogel singt nicht mehr.
Winde brausen hin und her,

35
Und die wilden Wasser wogen.


     Rothe Blitze
Zucken hin und zucken wieder,
Leuchten über Wald und Flur.
Bange harrt die Kreatur.

40
Donnerschläge stürzen nieder.


     Gut Gewissen,
Wer es hat, und wer’s bewachet,
In den Blitz vom Weltgericht
Schaut er, und erbebet nicht,

45
Wenn der Grund der Erde krachet.