Theodor von Frerichs †

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Titel: Theodor von Frerichs †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 240
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[240] Theodor von Frerichs. †. Die Berliner Universität hat den Verlust einer ihrer stolzesten Zierden, die deutsche Medicin den Verlust einer ihrer größten Autoritäten zu beklagen. Der berühmte Arzt, der so viele Opfer dem frühzeitigen Tode entrissen, ist selbst von dem unerbittlichen Schicksal ereilt worden: Theodor von Frerichs ist am 14. März an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Freilich hat er ein hohes Alter erreicht, in dem die Todesstunde den Meisten zu schlagen pflegt, und doch erschien Vielen die Trauerkunde unverhofft, denn Frerichs stand noch auf dem Gipfel seines Wirkens und Schaffens. Erst im vorigen Jahre feierte er das fünfundzwanzigjährige Jubiläum seiner akademischen Lehrthätigkeit, und kaum drei Jahre sind verflossen, da er den Kongreß für innere Medicin zum ersten Male nach Wiesbaden berief und den Aerzten einen neuen segensreichen Mittelpunkt zum Austausche ihrer Erfahrungen und Kenntnisse schuf.

Am 24. März 1819 zu Aurich geboren, widmete Frerichs sich in Göttingen und Berlin medicinischen Studien, und nachdem er die weite Welt bereist hatte, um seine Kenntnisse zu erweitern, habilitirte er sich zunächst als Privatdocent in Göttingen. Von hier folgte er einem Rufe nach Kiel und ging im Jahre 1851 nach Berlin, wo er als Professor der Pathologie und Kliniker bald die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Welt auf sich lenkte. Nach Schönlein’s Tode wurde ihm in Berlin die Professur für innere Medicin und die Direktion der Charité im Jahre 1859 übertragen. In dieser Zeit entstand sein bedeutendstes Werk „Klinik der Leberkrankheiten“, welches sofort in mehrere fremde Sprachen übersetzt wurde und seinen Ruf auch im Auslande begründete. Tausende von Kranken aus aller Herren Ländern suchten bei Frerichs Rath und Hilfe, und er war ein wahrer Wohlthäter der Menschheit, dem für lange Zeiten in den Herzen Vieler ein dankbares Andenken gesichert bleibt. – i.