Topographia Austriacarum: Gemund

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Topographia Germaniae
Gemund (heute: Gmünd in Kärnten)
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S. Leonhart
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 58–59.
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Gemund / oder Gmunden.

Diese Statt liegt gegen dem Ertzstift Saltzburg / an der Lyser / daselbst der Fluß Malentein darein kommt / daher auch der Nahm entsprungen / und fällt die besagte Lyser unter Spital / im Lurnfeld / (oder Lurfeld / gleichsam Larfeld / von dem berühmten alten Römischen Ort Larice dessen rudera, zu S. Peter / ein wenig oberhalb Spital / noch vorhanden / wie Lazius lib. 12. Reip. Roman. sectione 6. capite 3. will / also genant /) in die Traa. Herr Leonhart von Keutschach / Ertzbischoff [59] zu Saltzburg / hat vom Käiser Maximiliano I. Gmündt mit aller Zugehörung / um dreyssig tausend Thaler (Hundius sagt von Gulden) erlangt / und daselbst das Schloß / so durchs Feuer verdorben / wieder auffgebauet / und merckliche Hülff zum Spital / damits auch wieder erbaut ward / geben. Folgends ist wegen der Herrschafft Gmünd Streit vorgefallen / aber die Sach zwischen Käiser Ferdinando I. und dem Ertzbischoff zu Saltzburg verglichen worden; wie in der Kärndterischen Landshandvest außführlich zu lesen. Es ist aber folgends diese Statt / zusampt der Herrschafft / wieder von dem Hochlöblichsten Hauß Oesterreich gelößt worden / und An. 1564. Herr Geörg Kevenhüler Oberhauptmann solcher Herrschafft gewesen. Anno 1604. hat der Ertzbischoff zu Saltzburg / Wolff Dieterich / deß Geschlechts von Raitenau / seinem Brudern / dem Saltzburgischen Vitzdom in Kärndten / solche Statt / und Herrschafft / für eigen erkaufft; von welcher Zeit an / biß auffs Jahr 1639. dieser Ort Raitenauisch gewesen; aber in dem besagten Jahr / ist er / wie ein vornehmer Freyherr berichtet / durch Kauff / an einen Grafen von Lodron kommen.