Topographia Hassiae: Lichtenaw
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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian | ||
Hessisch Lichtenau in der Wikipedia | ||
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Dieses Stättlein ligt in dem Niedern
Fürstenthumb Hessen / nach Cassel
gehörig / in dem Thal / vnter dem alten /
vnnd nunmehr verwüsteten Schloß
Reichenbach / ist vmbs Jahr 1352 allbereit
gestanden / vnnd von Henrico dem
Eysernen vnd seinem Sohn / Landgraf Otten /
befreyhet worden. Die Pfarrkirch hat man
Anno 1415. gebauet / vnd stehet ausserhalb
vber dem Stättlein ein sehr alte Capell /
die Creutzkirch; vnnd dann vnter dem
Stättlein eine Kirch / zu S. Kilian
genandt. Es ist aber Liechtenaw / zusampt
dem Rathhauß / vmbs Jahr 1520.
innerhalb drey Jahren / zwey mal durch Brand
verderbt worden. Der Orth / vnd die
Refier / liget auff einer weiten höhe / zwischen
dem Berg Meißner / vnd Riedtforst;
daher man auß mangel eines fliessenden
Wassers / viel Brunnenquellen in besondere
steinerne Behalter / vnd Kümpe / vnd
sonsten etliche Teiche geleytet / vnnd
auffgefangen / auß welchen samptlich die Lossa
entstehet / so nachmahln ihren Außlauff
vnter Cassel in die Fulda hat. Dieses
Stättlein ist Anno 1637. sampt der
Kirchen / mehrertheils eingeäschert worden.
Ein halbe Meyl davon / an einer Ecken
deß gedachten Riedforsts / wie gesagt / ligt
das vhralte / nunmehr verwüstete Hauß
Reichenbach / auff einem sehr hohen
Berge / daran noch ein sehr hoher Thurn /
welcher in: vnd außwendig / mit grossen
Quaderstücken außgemauert ist. Es hat
vorhin eigene Graven von Reichenbach
gehabt / denen das Ampt Liechtenau / in
12. Dorfschafften vornemblich bestehend /
gehört hat. Gegen Reichenbach vber /
doch in ziemblicher ferne / ligt das alte feste
Hauß Boyneburgk / an der Lossa / so
hart am Stättlein Liechtenau entspringt.
Der Wald Rohrberg / ist die Wildban
dieses Ampts.
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