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Topographia Alsatiae: Hohenberg

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Topographia Germaniae
Hohenberg (heute: Odilienberg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 25–26.
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Hohenberg / oder Hohenburg /

Ein vornehmes Kloster im Undern-Elsaß / auß einem Schloß / von Hertzog Attico oder Adelrico, im Elsaß darzu gemacht / und mit herrlichen Einkommen begabet. Seine Tochter / die H. Otilia, ist die erste Abbtissin allda gewesen / von welcher auch der Berg / darauff dieses Kloster ligt / S. Ottilien Berg genandt wird. Anno 1546. ist in der Abbtißin kleinen Badstüblein ein Feuer auffgangen / davon das Kloster verbronnen / daß man die Brunst zu Basel und Straßburg hat sehen können. Unden an S. Ottilien Berg ligt das Kloster Truttenhausen / Augustiner Ordens / Anno 1181. von einer Abbtißin von Hohenberg / zu Ehren der H. Mariae gestifftet / allda viel Pröbste vom Adel gewesen. Man sagt / weil wegen deß Hohen Bergs die Armen nicht wol ihre Allmosen in obgedachtem S. Ottilien Kloster holen konten / seye sie bewegt worden / eine Kirch unten am Berg / und darzu eine Herberg oder Spital / darinn die Wanderleuth ein Allmosen holen köndten / zubauen. Da das die Kloster-Frauen sahen / begehrten sie man solte auch ein Kloster dahin auffrichten / darauff dann das Kloster Nider-Münster [26] dahin gesetzt worden sey: welches Anno 1541. verbronnen / darümb die Domb-Herren ein solches eingenommen / und die Gefäll durch einen Schaffner haben eintreiben lassen. Munsterus in Cosmogr. Hertzog in der Elsasser Chronick / und geschriebene Verzeichnüssen. Nach der H. Otilia, war die Eugenia Abbtißin allhie. Käyser Friederich der Erste / als Er / lange Zeit hernach / erfahren / daß die Jungfrauen allda nicht zum besten gehaust / hat Rilindin, ein fürtreffliche gelährte Jungfrau / auß dem Kloster Bergen / Eistetter Bischthumbs / hieher beruffen lassen / die 33. Adeliche Jungfrauen zu ihr genommen / dieselben nicht allein zur Furcht Gottes / und Zucht / sondern auch zur Lateinischen Spraach aufferzogen. Ihr hat Succedirt Heradis von Landsberg / auch ein gelährte Abbtißin / welche unten an S. Otilienberg / darauff gemeldtes Kloster Hohenberg ligt / das Kloster Truttenhausen / Augustiner Ordens / Anno 1181. gestifftet; und solle Ittenweiler / oder Ytenweiler / solchem Kloster der Zeit incorporirt seyn. Wimphelingus zwar / in Catalogo Episcoporum Argentin. schreibet / daß solches Ytenwyler ein Dom-Herr zu Straßburg / Namens Conrad / Anno 1137. zu Ehren der Heil. Christinae gestifftet / und Regulirten Chor-Herren übergeben: hernach / im Jahr 1454. habe Robertus eben dieses Hauß mit S. Arbogasts Kloster vereinbart; folgends / mit einwilligung deß Hohen-Stiffts Dom-Capitul / dem Hause in Trutenhusen / das Kloster zu Ytenwyler incorporirt; endlich aber / auß bewegenden Ursachen / dasselbe von dem Trutenhusischen wieder abgesöndert / und gewolt / daß ein eigen Priorat zu Ytenwyler seyn solte. Es mag aber wol dieses letztere wider mit dem Trutenhausischen Kloster vereinigt worden seyn. Das Kloster Nider-Münster / dessen auch gedacht wird / und daß in dieser Gegend gestanden / ist Anno 1541. als Ursula von Rozenhausen Abbtißin war / verbronnen. Bald hernach / nämlich Anno 1546. bey Regierung Agnesen von Oberkirch / ist auch das gedachte Kloster Hohenberg im Feuer auffgangen; davon in besagtem unsern Text. Was für Heiligthümer / als die Vorhaut deß Herren / etwas vom Heiligen Creutz / etwas von der Jungfrauen Marien Kleid / ein Arm deß Heil. Basilii, ein Arm deß Heiligen Dionysii, etc. in einem silbern Creutz / im besagten Kloster Nider-Münster / sollen gewest seyn / das erzehlet vorermeldter Wimphelingus, in deß 58. Bischoffs zu Straßburg / Conradi, Historia.

Es wird auch eines Schlosses dieses Namens Hohenburg / denen von Sikingen gehörig / gedacht / und daß Sie es von denen von Hohenburg / durch Heyraht / bekommen / gesagt; welches Anno 1523. in dem Sikingischen Krieg / die Chur-Fürsten Trier / und Pfaltz / sampt dem Land-Graffen zu Hessen / verbrandt haben. Mag aber seithero wieder seyn gebauet worden.