Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Laun

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Topographia Germaniae
Laun (heute: Louny)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 42.
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Laun / Launii.

Wann diese Königs-Stadt / und von weme / erbauet worden / davon setzen die Böhmische Scribenten nichts. Sie ligt etwas wenigs von dem Fluß Eger / auff einem ebenen Boden / der gleichwol hin und wieder seine kleine Hügel hat. Das besagte Wasser / so von Mitternacht vorüber fliesset / bringet den Burgern gute Gelegenheit; und trägt der Boden herumb allerley / sonderlich Weitzen / und köstliche Aepffel / die man im gantzem Königreich lieb und werth hat. So gibt es / neben den Früchten / auch da eine herrliche Weide / die von Leipzig / nach Prag / räisen / kommen meistentheils hieher / und ist deßwegen solcher Ort / denen / die etwas wideriges vornehmen wollen / gar bequem. Es seyn sonderlich allhie die Pfarkirch / das Rathhauß und Kornhauß / zu sehen / davon in dem 6. Theil deß Görg Braunen Städtbuchs ein mehrers zu lesen. Nach deß letzten Königs auß der Libussä Stamme / deß Wenceslai, in Böheim / Tod / nahm Käiser Albertus der Erste / damit er seinen Sohn Rudolph zum Königreich brächte / die Stadt Laun ein / und rückte darauff für Prag. Herr Wilhelm von Hasenburg / eroberte / für den Käiser Sigismund / diese Stadt auch. Und Anno 1453. zwang Georgius Podjebratsky / damals noch Stadthalter in Böheim / daß ihme Laun muste gehorsam seyn. Was solcher Ort bey dem jetzigen Krieg außgestanden haben mag / daran mangelt uns gründlicher Bericht.

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