Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Rockizan
Zwo / oder wie theils sagen / 3. Meilen von Pilsen / auff der Strassen nach Prag / gelegen / welches Städtlein in den Böhmischen Historien bekandt / und dessen auch Aeneas Sylvius in seiner Böhmischen Historien / die von dieses Volcks Anfang / biß auff Käiser Friederich den Vierten / gehet / cap. 45. gedencket. Von hinnen ist M. Johannes Rokyzanius, ein zeitlang Administrator deß Ertzbisthums Prag; sonsten aber ein eifferiger Hussitischer Prediger / in der Hauptkirchen der alten Stadt Prag zum Tein / von armen Eltern bürtig gewesen / der Anno 1471. den 22. Hornung / zu Prag gestorben. Er war König Görgen lieb / welcher / als er sein Absterben erfahren / gesagt hat; wir wollen ihm bald nachfolgen; wie dann er / der König / darauff den 22. Mertz dieses 71. Jahrs / im 51. Jahr seines Alters / in dem Königlichen Hof der alten Stadt Prag / auch gestorben / und in S. Veits Kirchen auff dem Schloß; sein Eingeweid aber / in deß besagten Rockyzans Grab / gelegt worden ist. Anno 1421. bekomt Zischka die Stadt Rockyzan mit gutem Willen; aber sein Volck hielte die [72] Zusag nicht / sondern beraubet das Closter / verbrennet es / neben einem alten Pfaffen / den sie in ein Faß steckten. Anno 1432. hat es eine grosse Wassersnoth allhie gehabt. An. 1620. haben die Böhmen ein vestes Läger allhie / wider die Käiserlich- und Bäyerische / geschlagen. Anno 1639. ist der Schwedische General / Johann Banner / vom Weissenberg zu Prag / hieher gangen; hat dieses Städtlein geschätzet / und biß zu Erlegung deß Gelds / etliche Rathsherren mitgeführet. Boregk sagt / am 126. Blat / daß Rokyzana etwan deß Bischoffs von Prag gewesen; und am 380. Blat hernach / schreibt er / es seye solches Städtlein der Kirchen zu Prag gehörig. Wann deme also / so wird dasselbe in den Land-Tafeln unrecht für eine Königs-Stadt gerechnet.