Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Tribau

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Topographia Germaniae
Tribau
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 111.
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Tribau / Tribow.

Eine Stadt zwischen Zwitta / und Muglitz / und nicht weit von Tyrnau / und den Böhmischen Gräntzen / an einem unbenamsten Wasser. Die Böhmen heissens Trebowa / und besagtes Städtlein Zwitta / so noch näher bey Böheim ligt / Zwitawij. Martinus Boregk / in der Böhmischen Chronik / schreibet am 187. Blat / daß Engelbertus, der Bischoff zu Olmütz / vom Hertzog Wenceslao in Böheim / zun Zeiten Käisers Henrici VI. die Stadt Switau an der Mährischen Gräntze gelegen / so von dem Bisthum vor langen Zeiten entfremdet / wieder bekommen habe; so sonder Zweifel dieses Zwitta seyn wird. Was aber gedachtes Tribau anbelangt / so haben solches die Schwedischen Anno 1643. eingenommen und geplündert. In dem V. Theil deß Theatri Europaei stehet fol. 118. b. hievon also: Mährisch Tribau / welches die Schwedischen eingenommen / muste sich mit 6. tausend Gülden ranzioniren; und ist gleichwol Tag und Nacht geplündert worden. Gleichfals / als Lenckenau / Mährisch Kremnau / (sonder Zweiffel Krumau) dem Fürsten von Liechtenstein zugehörig / mit Gewalt übergangen / kriegten die Torstensohnischen damals 300. gemeiner Soldaten / und über hundert vom Adel / gefangen; ward auch sonsten ein schöner Schatz bekommen. Biß hieher der Autor. Wie es aber den 3. Schwedischen Obristen / bey der Stadt Tribau ergangen / als sie die Contribution einfordern wollen / das erzehlet er auch daselbsten a. wiewol er hernach die Sach anders beschreibet / auch 2. der Obristen mit andern Namen nennet.