Topographia Braunschweig Lüneburg: Leuenfurt
Ein Fürstliches Ampthauß / vnd Flecken dabey / in der Graffschafft Diepholtz gelegen / in einem Morasse. Das Hauß hat hiebevor feine Gebäwe gehabt / ist auch nebenst dem Flecken / mit einem gedoppelten Wassergraben / vnd dazwischen gelegenem Wall vmbgeben gewesen. Es ist aber bey gewährtem vnseligen Kriegswesen / von den kriegenden Partheyen dermassen offt eingenommen / vnd wieder verlohren / die Festung niedergerissen / vnd wieder erbawet / auch das Flecken geplündert / vnd eingeäschert worden / daß dergleichen wenig Orten in Teutschland wiederfahren / vnd dahero die Schloßgebäwe vnd Wercke in grossen Abgang kommen.
Vnfern von diesem Flecken befindet sich ein stehender See / der Dümmer-See genant / so in die länge bey drey Vierteil Weges / vnd in die breite eine halbe Meil hat / vnd zimlich fischreich ist. Es ist eine alte Tradition / ob solte dieser See zu Zeiten Keyser Carlen deß Grossen entstanden seyn / auß Einäscherung eines Tannen Gehöltzes vnd Mohres / davon die Asche bey eingefallenem Winter vnd Regenwetter außgeflossen / vnd darauß ein See worden sey.