Topographia Braunschweig Lüneburg: Neuhauß

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Neuhauß (heute: Neuhaus)
<<<Vorheriger
Münder
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 159.
[[| in Wikisource]]
Neuhaus (Wolfsburg) in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T83]
[159]
Neuhauß.

Dieses ist ein Fürstl. Braunschweigisch Wolffenbüttelisches Ampthauß / fast mitten im Hartze gelegen; vnd sollen vor Jahren sich Rauber auff diesem Hause vffgehalten / vnd den Pferden die Eisen vnrecht auffgeschlagen haben / daß wann sie vff den Raub geritten / man vermeynen sollen / als wann sie erst vffs Hauß geritten wären.

Es ist dieses Hauß in diesem letzten Kriege nicht ruinirt / aber in der ersten Braunschweigischen Belagerung hat es zimlich Anstoß leiden müssen / dieweil die Braunschweiger außgefallen / das Hauß gantz außgeplündert / vnd dasselbe übel zugerichtet haben.

Dieses Hauß ist vff einem Steinfelsen gar hoch vffgemauret / hat auff beyden Ecken starcke auffgemaurte Thürne / vnd ligt vor dem Hause ein zimlicher grosser Teich / so mit Carpen besetzet wird / auß welchem Teiche das Wasser vor diesem gantz vmbs Hauß gangen.

Dieses Fürstl. Hauß ligt zwar gantz im Holtze / jedoch an einem lustigen Orte / vnd nicht weit vom Drömling: Der Ackerbaw aber bey solchem Hause / wie auch dieses Orts / ist sehr schlecht / vnd thut gar wenig bringen / vnd ist mehrentheils SandAcker / jedoch aber mit zimlicher Holtzung von Gott dem Allerhöchsten begabet / auch kan dabey ein zimliche Viehzucht gehalten werden.