Topographia Circuli Burgundici: Vurne

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Topographia Germaniae
Vurne (heute: Veurne)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 190.
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[T111]

Vurne

[190] Vurne / Fürnen / Veurna, Vurna, ein wolgebautes / schönes / und Burggrafen / oder Vitzgraffen Titel führendes Stättlein in Flandern / 3. Niderländische Meilen von Dixmuden / und 4. von Duinkirchen gelegen / wie Guicciardin. berichtet. Die Franckfurter Herbst-Relation deß Jahrs 46. nennets Vuerne / und sagt / lige 2. Meilen von Neuport / so sich den 5. Septembris / dieses 1646. Jahrs / an die Frantzosen ergeben. In Tom. 5. Theat. Europ. f. 1039. stehet / daß deß Stättleins dritter Theil geplündert worden. Es lige in dessen Ampt ein Manns Aptey / Loo genannt / Item das Castell Polnighofen / so außgebrant worden. In der Franckfurter Herbst Relation deß Jahrs 1648. stehet / daß die Statt Vurne den 3. Augusti N. Cal. dieses 48. Jahrs / vom Ertzhertzog Leopold Wilhelm / mit accord, und das Schloß Esterres, auff der Lyse / auff discretion erobert worden. Darauff das Treffen bey Merville, auch auff der Lyse gelegen / zwischen Arras / und la Bassée, (hernach sagt sie p. 92. seye zwischen Lens, und la Bassée, geschehen) in Artois / den 10. (20.) Augusti fürgangen / darinn die Spanischen hart eingebüst / der General Beck gefangen worden / und darauff gestorben ist. Und ist obgedachtes Vurne, nach gemelter Schlacht von den Frantzosen wider erobert worden. Anno 1583. hat Vurnam auch der Hertzog von Parma einbekommen. In Brabant ligt auch ein Orth / so Vuerne genannt wird; davon oben zu Ende der Beschreibung Brüssel gesagt worden ist. Dieses Furna, aber / oder Veurna in Flandern / ist mit einer steinern Maur umbs Jahr 1390. bevestiget / und die Gräben insonderheit erweitert; siben Jahr hernach von den Frantzosen erobert / geplündert / verbrannt; aber von den Innwohnern wider schön erbauet worden. Unter den Kirchen allhie / ist die zu S. Walpurg die schönste / so ein Canonich-Stifft / das Tach mit Bley bedeckt ist / und allda ein stück vom Creutz Christi gewisen wird. Hat auch unterschiedliche Klöster / und darunter eines / dahin man die unsinnige thut / und die Mönch / die an der Pest verstorbene / zu begraben pflegen. Es gibt ingleichem allda etliche Spitäl / und ein Hauß für die Aussätzige. Es hält Veurna jährlich im Iunio einen Marckt; und gehören hieher auff die 42. Dörffer.