Topographia Colonia et al.: Rheinberg
[52] Rheinberg / oder Berck / am Rhein / auff der Seiten gegen Mittag / nahend Budberg / vnnd dem stattlichen Kloster Camp / zwischon Orsoy / vnnd Burick / acht Teutscher Meilen von Cölln / auff dem Gallischen Boden / vnfern von der Graffschafft Moers / vnnd Statt Niderwesel / welcher letzte Ort aber auff der Germanier Seiten / gelegen. Es gehöret Rheinberg eigentlich dem Ertzstifft Cölln; wiewol bey den Niderländischen Kriegen / ein / vnnd der ander Theil / wegen deß bequemlichen Lagers / vnd daß sie selbigen Stiffts / letzte Statt am Rhein ist / sich deren bemächtiget / vnd sie sehr bevestiget haben. Ist ziemlich groß / mit einem doppelten Wall / vnnd Graben / versehen / sehr bequem / so wol zur Handthierung / vnd Nahrung / als auch / wie gesagt / zu dem Krieg. Hat darneben einen stattlichen Zoll / so die auff vnd abgeführete Güter allda erlegen müssen. In dem Cöllnischen Krieg beyder Bischöffe / gegen einander / ist sie den Staaden in die Händ gefallen. Der Hertzog von Parma / hat sie hernach Anno 1586. ein Monatlang vergebens belägert; welche Belägerung folgends der Marggraff von Varrabon außzuführen vermeynet / aber darüber sein Leben gelassen hat. Endlich / hat sie den 30. Januarij / Anno 90. Graff Carl von Manßfeld / erobert: Folgends Anno 1597. nach zehentägiger Belägerung / den 2. Augusti / auch Graff Moritz von Nassaw / mit Accord / deme sie aber den 15. Octobris deß folgenden 98. Jahrs / Don Franciscus von Mendoza, Admirant von Aragonien / wider abgenommen. Zu Ende deß Julij Anno 1601. bekam dieselbe gemelter Printz / als er tausend Mann darvor verloren hatte / abermals: Ward aber den Herrn Staaden im Jahr 1606. vom Marggraff Spinola wider entzogen; Vnd dann Anno 1633. denselben wider / durch den Printzen von Oranien / Herrn Heinrich Friderichen / auff beschehen Accord / zugestellet; vnnd haben noch zur Zeit die vereinbarte Niderländische Provintzen allda eine Besatzung. Sihe den Emanuel von Meteren / vnd die ihn vermehret / in den Niderländischen Historien; vnnd den Nassawischen Lorbeer-Crantz / p. 125. seqq. vnd 274.
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