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Topographia Hassiae: Drendelborg

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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
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Drendelborg.


Ist ein altes Stättlein in der Herrschafft Sconenberg / oder Schönenberg / im Nidern-Fürstenthumb Hessen / an der Dymal / vber die alhie eine hültzerne Brücke gehet / nahend Wilmersheim / Helmershausen / vnnd Sababurg / bey dem Reinharts Walde gelegen / so auch Trendelborch geschrieben wird / vnd ein Ampt hat. Ist anfänglich Dreiderberch / vnnd darnach ein Zeitlang / dieweil / wan einer ein Todschlag begangen / deß Orthes der Todschläger vor seinen Verfolgern / vnd Bluträchern / frey vnd sicher gewesen / Freystatt genandt worden. Kam folgends durch Kauff an Hessen; Hat es gleichwol Braunschweig ein Zeitlang inngehabt / auch der Bischoff von Paderborn eine Gerechtigkeit da praetendirt, vnd solches eingenommen; Ist aber Anno 1465. Schloß vnd Stättlein vom Landg. in Hessen wider mit Heereskrafft erobert worden. Es werden in der Drendelburgischen Feldmarck / zwey grawsame Löcher gezeiget / deren das grössest vber 200. Schuhe tieff / vnnd in seinem Bezirck einen Raum / gleich der Statt / begreifft. Hat die Form eines Trichters / also / daß man biß auff das Wasser / welches niemals gegründet werden können / wiewol nicht ohn Gefahr / hinab steigen kan. Diese Löcher sind in einem grawsamen [40] Donnerwetter / vnd hefftigen Regen / wunderbarlicher Weise entstanden / vnnd werden deßwegen die Wolckenbrost genennet; wie Dilichius in der Hessischen Chronic schreibet. Das Schloß an sich selbsten ist gering / vnd von gar schlechten Gebäwen. hat aber einen starcken / vesten / runden Thurn / vnd zimliche starcke Mawren; derhalben es auch zur Gräntzvestung gebraucht wird: gegen der Statt ist es mit einer Zugbrücken vber einen trockenen Graben verwahret. Das Stättlein ist gar gering / vnd auff die schlechte Westphalische manier gebauet: vnderm Berg aber / an der Diemoll / nächst bey der Brucken / ligt ein wolerbawtes statliches Vorwerck. Das hieher gehöriges Ampt belangend / so fleust die gedachte Diemoll mitten dardurch. Vnd ob es zwar so weit nicht vmbfangen / oder von gar vielen Dorffschafften / so ist es doch von zimblich starcken Einkommen; sonderlich Frucht gefällen; vnd gräntzet es Jenseit der Diemoll an das Stifft Paderborn / vnd der Spiegel Gebiet; disseits aber an den Reicharts Walde. Die Dorffschafften / eines theils / als / Langenthall / Deissel / Lamerden / Sielen / Eberschutz / etc. seyn auch so groß / dz Sie vor Flecken passieren können; wiewol Sie mit dem Brande auch je zu weilen ziemblich beschädiget worden. Ein Meyl wegs vnderhalb Trendelburg / an der Diemol / ligt das Stättlein Helmershausen: halb weg aber / zwischen Trendelburg / vnd Helmershausen / Wilmersen / deren von Stockhausen Wohnung / vnd vnderhalb deren von Falckenberg Wohnung Herstelle / welches ziemlich vest / vnnd an der Weser gelegen; wobey vnfern die Diemol / oder Diemel / auch ihr endschafft nimmet.

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