Topographia Superioris Saxoniae: Stolberg

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Topographia Germaniae
Stolberg (heute: Stollberg/Erzgeb.)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 173–177.
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[173]
Stolberg.

Statt / vnd Schloß / auff dem Hartz / nahend deß Bergs Meliboci einen Theyl; welcher nicht der Malcheberg gegen dem Rhein gelegen / so auch Melibocus genannt wird / sondern der Blockesberg ist / den die im Lande herumb den Blockesbarch heissen / von welchem insonderheit Philippus Cluverius lib. 3. antiquae Germaniae, cap. 48. zu lesen ist. Theils nennen ihn Bructersberg / vnd einer heist den Hartzwald hierumb / oder Iuga Hercynia, dardurch Sachsen von Thüringen gescheiden wird / den Thüringerwald; der aber eygentlich nicht allhie / sondern weit hievon / gegen der Fürstlichen Graffschafft Henneberg / vnd auff Francken zu / gelegen ist. Es hat Stolberg den Nahmen von den Stahelgrüben / oder Stahelbergwerck; wie Joachim von Beust / in der Rede von dem Leben deß berühmbten Juristen Johann Sneidewins / so allhie geboren worden / sagt. Dresserus will / daß Otho von Columna, ein Römer / von welchem die Herren Graven von Stolberg / als Herren dieser Statt / vnd zugehöriger Graffschafft (so allhie Hof halten / Reich-Stände / vnd der Augspurgischen Confession zugethan seyn /) zwar seiner / aber nicht aller Meynung nach / herkommen sollen / das Schloß Stolberg erbawt habe. Vnd Abraham Sauer / in parvo Theatro Urbium saget / daß die Statt Stolberg Anno 530. ihren Anfang bekommen. Es gehört aber hierzu ein mehrer Beweiß. Diß ist gewiß / daß die Herren Graven von Stolberg vhralten Geschlechts / vnd Herkommens seyn; deren oberwehnte Graffschafft Stolberg zwischen den Graffschafften Hohnstein / vnnd Manßfeld gelegen / vnnd an Thüringen / gegen Heringen / Kelbra / vnd den Fluß Helm / stosset / vnd nicht klein ist: Die Graffschafft Wernigeroda aber / davon sie sich auch schreiben / liegt bey dem obgedachten Bructersberg / zwischen dem Braunschweigischen / Halberstättischen / vnd Rheinsteinischen Landen / vnnd hat ihren Nahmen von dem Haupt-Ort Wernigerod / so ein Bergschloß / vnd darunder entweder ein Flecken / oder ein Stättlein / beede nicht gar weit von Schloß Reinstein gelegen. Was sie für Zuspruch zu der Graffschafft Hohenstein haben / davon siehe oben Hohenstein. Von Königstein in der Wetterau / davon sie sich auch nennen / ist anderswo gesagt worden. Carolus Carafa, Episcopus Aversanus, in dem Anhang seiner Commentar. de Germania sacra restaurata, schreibet / das Anno 1622. den 4. Junii / wegen deß Münchs-Closter Wasserlehre / wider den Graven von Stolberg / Bevelch ergangen; darauff ein schärfferers Mandat / sampt angehenckter Straff / vnd Betrohung der Acht / den 28. Mertzen / vnnd 20. Junii / Anno 24. erfolget seye. Anno 1569. starb Doctor Georgius Aemilius, Pfarrer zu Stolberg / ein eyfferiger Lehrer / vnd Christlicher Poet; wie Bange p. 180. a. berichtet. Anno 1631. nach der Leipzigischen Schlacht / haben die Schweden diese Statt eingenommen. Es liegt in der Graffschafft Stollberg / auff Heringen zu / das Dorff Vffterungen / vorm Hartz / allda eine Höle / oder ein recht natürlich Gewölb / oder Durchgang / auff etlich ein hundert Schrittlang / [174] durch einen Rucken eines Bergs seyn solle / wie ein Statthor / vnd Gewölb in einer Vestung / auch so räumlich / daß man vnangestossen durch hinein gehen kan; vnd dannoch keiner / so dardurch gehet / vnbeweisset / vnnd bestäubet / herauß kommen / als wann er in einer Mühlen gewest were. Vnd sollen vberauß viel Fledermäuß darin seyn; wie in einem vnlangsten vberschickten Bericht stehet.

So rechnet einer die Baumanshöle / vnd auch die Landtafflen zur Graffschafft Wernigeroda; so auch Stolbergisch; wie oben gesagt / worden. Henricus Eckstormius, gewester Pfarrer zu Ellerich am Hartz / in der Graffschafft Hohenstein (allda Hans Gaßmann / der deß D. Luthers letzte Handschrifft bekommen / Rentmeister gewesen) schreibet an Zachariam Brendelium, Medicinae Doctorem, vnd Professorem zu Jena / vom 29. Aprilen Anno 1589. vnder anderem / also: Es ist die Höhle / so vielleicht von dem Nahmen deß Erfinders Baumanshöhl genant wird / von vnserer Vorfahren Andencken her / am Hartzwald sehr berümbt gewesen / also / daß auch dz Gerüchte davon in die benachbarte Landschafften erschollen / vnnd daher allezeit viel dieselbe zu besichtigen / oder Gebeine zu lesen / dahin gezogen / etc. Von Situation dieser Höle / vnd Wunderbarer Beschaffenheit deß vorüberstreichenden Bodeflusses / wil ich jetzo keinen weitleufftigen Bericht thun / sondern nur anzeigen / daß der Eingang dieser Höhl fast auff der Gräntze der Graffschafft Reinstein / vnnd Stolbergk / eine halbe Teutsche Meyl von der Statt Eilgerodt gelegen / auff einer Höhe / oder ebene eines Bergs / in einem grossen / vnd harten Steinfelsen. Das Loch ist fast rund / vielmehr durch Natur / als durch Kunst / so außgemacht / vnd so enge / daß mehr / als einer / in die Höhe zu gehen / oder kriechen / nicht könne. So bald man hinein kompt / erzeiget sich eine tieffe Höhle / wie ein Gewölb / oder Schwibbogen / also gewachsen / vnnd so räumblich / vnd groß / daß ein ziembliches Hauß drinn stehen könte. Vnd diese Höle streckt nach der Länge / vnnd Breyte / gleichsamb Aeste auß / durch die Löcher der Felsen / so mancherley / daß je eine in die ander / durch wunderliche heimbliche Gänge / so bißweilen eng genug sich ziehen / also / daß man zu weilen durchkriechen / oder weiter hinab steigen muß / da sich denn die Jenige / so alles eygentlich besichtigen wollen / sich mit Wachsleuchtern / vnd Fewerzeug / wol versehen müssen / damit sie das Liecht / so endweder von den Dünsten der Erden / oder bösen Gespensten / wie viel darfür halten / verleschen / wider anzünden können. Vnd damit sie nicht / wegen vielheit der mancherley Gänge / vffm Rückwege / deß Wegs verfehlen mögen (welches dann vielen / nit ohne Verlust Leibs vnd Lebens / widerfahren ist /) pflegen etliche Stroh / oder andere Sachen / hinter sich nach zu zetteln / oder viel Faden / vnd Seyle / an einander zu binden / daran sie den Weg wider zuruck lernen können. Es werden auch in der Nachbarschafft schlechte vnd geringe Leuthe gefunden / welche / weilen sie offt solche Löcher durchkrochen / sich derowegen / von frembden Leuthen / vmb geringen Lohn / ihnen die Höhle zu zeigen / dingen lassen. Es strecken sich aber diese Höhlen / so vnder der Erden seynd / vnter den hohen Felsen sehr weit auß / daß keiner ist / der da sage / er sey zu Ende derselben kommen / ob schon etliche viel Tage sich darinnen auffgehalten / auch nicht mit vngewissen Gründen bejahen / sie seyen vber 4. Teutscher Meyl Wegs weit mit durchkriechen in den Höhlen fortkommen / vnd nicht vnweit gewesen von den Orten / da Goßlar / die Reichs-Statt / gelegen ist. Es ist aber Goßlar von Eilgerodt vber 4. Meylen abgelegen. Vber diß Wunder der Natur / welches billich alle Menschen zu beschauen / lust haben / seynd auch noch andere Dinge / welche in diesem Loch gefunden werden. Nicht weit vom ersten Eingang / da die Höhle / wie gesagt / so bald sich weit außbreitet / quillet auß einem Stein ein heller Brunn / welcher von vielen geholet wird / vnd helt man darfür / er treibe den Stein von einem Menschen / etc. Vnd ist dieses denckwürdig / daß / so man dieses Wasser in einem Glaß aufffängt / [175] vnd behelt / es in einem gantzen Jahr nicht faul / oder stinckend wird / noch einige trübe Materien setzet. Ferner tröpflen in dieser Höhle die harten SteineTropffen / welche im herunter fallen in einen weissen vnd härtlichten Stein zusammen wachsen / nit anderst / wie Winters Zeit die Eißzapffen. Diesen Stein heissen wir / nach vnser Spraach / Tropffstein. Etliche haltens für das Nitrum Stillatitium, davon die Goldmacher viel halten / etc. Die Bawren dieser Ends machen solche Steinzacken zu Pulver / vnd streuen dasselbe in der verletzten Last-thier Wunden / oder Geschwär / dann es sehr trockenen soll. Vber das / werden hin vnnd wider in allen Gängen vnnd Löchern der Höle / gefunden / allerley Thier Gebeine von Würmstichen / vnnd Fäulen / sehr vnflätig / vnd fast verzehret / etc. welche man den Vnerfahrnen für Einhorn verkaufft / vnd ihnen grosse Krafft zuschreibet / etc. Vnder diesen Knochen werden Zähne gefunden / deren Dicke bezeuget / daß es vngeheure / vnd grosse schreckliche Thiere gewesen seyn müssen. Vor etichen Jahren hat man auch ein gantz Gerippe eines Menschlichen Leibes gefunden / in solcher Grösse / so da weit vbertrifft die Grösse der Menschlichen Leiber / wie sie jetzt auff Erden gezeuget werden / etc. Es seynd auch andere Todtencörper gewöhnlicher Grösse darinnen gefunden / ohne zweiffel der jenigen / so sich darinnen verirret gehabt / vnd den Weg nicht wider herausser finden können / etc. Es seyn etzliche sehr tieff durch die Gänge hinab in die vnterste Löcher gangen / vnd sich hinunter gelassen; dieselbe erzehlen / sie hetten ein Brausen / vnd Geräusch deß Wassers / wie eines starcken Flusses / so mit Gewalt herab fleust / gehöret. Vnd wird starck gemuthmasset / daß die Thier / vnnd Riesen / deren Gebeine man in dieser Höhlen gefunden / zur Zeit der Sündflut hinein kommen seyn möchten / in deme / durch die grosse Gewalt deß Wassers / gantze Giepffel der Berge auffgehaben / vnnd vber die runden Thäle (so allerseits mit Bergen vmbgeben;) vnnd Steinbrüche / nider gesetzt / vnnd habe also diese Gänge / vnd Höhlen gemacht / vnd die Thiere darein verschlemmet. etc. Als ich dieses zusiegeln wollen / felt mir noch eine andere Höhle ein / so zwar Baumans Höhl vngleich / aber doch zuerzehlen denckwürdig. Diese Wässerrichte Höhle liegt in der Graffschafft Klettenburg (al. Klettenberg / so jetzt für ein Ampt / oder Herrschafft / in der Graffschafft Hohenstein oder Hohnstein / gerechnet wird / vnd nunmehr dem Herren Churfürsten zu Brandenburg / vermög General Friedens-Schlusses / gehörig ist /) vnweit von der Statt Ellerich. Die Einwohner daherumb nennen sie die neue Kelle / zum vnterscheid einer andern Gruben / oder Erdfelß / so voller Wassers / vnd vnder dem freyen Himmel / vnweit von dieser / lieget / vnd die alte Kelle genant wird. Diese newe Kelle aber ist vnter der Erden / vnd hat einen sehr weiten offenen Eingang / also / daß es ziemblich liecht darin ist. Der Berg / vnter welchem die Höhle gehet / ist dick bewachsen von Bäumen / vnd fruchtbar von allerhand Gewächs / Wiesen / vnd dergleichen. Im Eingang der Höle wächset das gifftige Nachtschattenkraut. Ferner / so ist diese Höle am Obertheil von Natur zusammen gewölbet mit starcken Steinen: die Länge / so viel man abnehmen kan / ist vber 18. die Braite aber vber 16. schuhiger Meßgerten lang. Vom Eingang ist der Abstieg biß auffs Wasser hinunter gefährlich / vnnd so tieff / daß einer / so vnten am Wasser stehet / den andern / so droben im Eingang stehet / nicht einen Menschen / sondern etwan einen Raben / vnnd dergleichen zu seyn duncket. Das Wasser ist hell / vnnd still / nimbt nicht ab / noch zu / ist sehr kalt / vnnd seynd keine Fische / noch andere lebendige Thiere darinnen. Die Tieffe hat noch niemahls ergründet werden können.

Durch die mitten der Höhle / nach der Länge vberm Wasser / gehen Felsen hervor / welche / wie eine Mawer / das mittelere Wasser von einander scheiden. Wann ein Stein auff den Felsen geworffen wird / so höret man denselben mit einem Klang in tieffere Wasser fallen. Auff dem Berg gegen der Hölen vber / ist eine Capell S. Ioh. geheiligt: dieselbe hat zu gewisser Zeit / als dz Bapstumb noch dieser Oerter gewesen / pflegen zubesuchen der Priester zu Ellerich / [176] mit angestelter Jährlichen Procession, vorhergetragenen Bildern der Heyligen / mit Creutzen / vnd Fahnen. Wann nun S. Iohannes gebührender massen verehret / ist der Priester mit derselbigen Procession fort gangen zur Höhle / so in der nähe / vnd ein Crucifix in dieselbe hinab gelassen / vnd wider herauß gezogen. Dann zu der Zeit hat man das gemeine Volck vberredet / die Höhle erfordere Jährlich einen Menschen / wenn ihr nicht auff diese Weise ein genügen geschehe. Wann dann der Priester die Höhle befriediget / vnnd außgesöhnet / hat er dem armen Volck mit diesen Worten hinzugeruffen: Kompt / vnnd gucket in die Kelle / so kompt ihr nicht in die Helle. Biß hieher Eckstormius. Ein Anderer / der auff ersuchen etlicher vmbs Jahr 1646. dieser Orten Durchreisenden / vnd nicht so viel Zeit habenden / die obbesagte Baumanshöle selbsten zu besichtigen / hat hernach folgenden kurtzen Bericht hievon erstattet / wie von einem hohen Ort vns derselbe Anno 49. zugesand worden: Die Baumanshöle liegt an der Graffschafft Stolbergk / nahend bey einem Dorff / oder Flecken / Elbingerodt / oder Eilgerod / genant / im Feld / an einem Hügel. Der Eingang ist beschwerlich / sehr eng / vnnd abschüssig / vnd wird / von dem zuwachsenden Tropffstein / alle Jahr enger / könte doch mit geringer Mühe / vnd Vnkosten / leichtlich erweitert werden. Durch diesen Eingang allein kompt die eusserliche Lufft in alle Hölen / deren doch sehr viel seynd / weit vnd hoch / voller Abgänge / so wol in die Sträck / vnnd Ebene; als vnterwarts. Vnd liegen darinn viel stücke abgefallener Felsen / so alle mit Tropffstein / gleich einem gefrornen Eyß / wie auch die gantze Höhe / damit vberzogen. Gedachter Tropfstein formiret im fallen auff der Erden allerhand Figuren / so doch mehrentheils in imaginatione bestehen. Vnter andern / ist ein scharpffer Felsen / vor den innern Hölen / vber welchen man / gleich auff einem Pferdt / oder Esel / hinüber reyten muß; dahero er das Rößlein genant wird / gantz mit glattem Tropffstein vberzogen / drey Mann hoch / vnd mit einem hohen / vnnd hohlen Felsen vmbgeben / vnnd bedecket / doch so hoch / daß wann eine lange Person auff dem Rücken deß Rößleins stehet / oben den Felsen schwerlich würde erreichen können. Solche hole Felsen ziehen sich zu beyden seyten an das Rößlein / vnd seynd von dem Tropffstein so glat / daß es nicht ohne Gefahr / wann einer an dem Rößlein herab gleiten solte / solcher ohne Hülffe guter Bergleuthe / nicht zu retten stünde / vnnd mit Seilen / vnd Stricken / erst wider auff das Rößlein / vnnd hernach vber dasselbe vollents in die erste Höhle müste gebracht werden. Dieses Rößlein / oder scharffe Felsen / ist ohne gefehr 5. oder 6. Ehlen lang / vnd ist darüber nur Schritlings / als zu Pferde / vberzukommen; welches der Soldaten Straff in den Quartiren (den Esel) nicht gar vngleich siehet. Wann man hinüber / vnd etwan Manns tieff hinab gestiegen / eröffnet sich wider ein newer enger Eingang / so niderig / daß man fast gebückt / an etlichen Orten / dardurch gehen muß / vngefehr von 12. biß in 15. Schrittlang / welcher sich abermahl abwarts ziehet / am Ende desselben in ein Loch / wie ein Berg-Schlacht / darüber sich ein stuck von einem Felsen ziehet / vnnd die Abfahrt gefährlich macht. In diese ließ ich den Bergman mit einem Seyl hinunter / vnnd sahe / daß es vber 2. oder auffs höchste 3. Claffter nicht tieff; sich aber alsbald erweitert / ergrössert / vnd erhöhete; daß auch ebenmässig viel mit Tropffstein vberzogene Spitze Felsen darinnen sich erwiesen. Diese Höle soll noch weiter / als die erste seyn / welche ich vngefehr von 600. biß 1000. Schritt / im Vmfang schätze. Auß derselben hat man sehr viele Knochen groß / vnnd klein / wunderbarlicher vnbekanter Thier / welche in hohem Werth gehalten werden / gegraben: welche Gruben man noch vielfaltig siehet. Als nun der Bergmann dahero Curios worden / hat er solche Höhle fleissig durchsucht / vnd aber einen Eingang / oder Schlacht in die dritte Höle / welche noch grösser schiene / als die andern / vnnd deren Ende noch nicht ergründen können / gefunden. In derselben sollen noch ziembliche Knochen / auch stück von grossen Thiersköpffen / [177] gleich von Pferdt / oder Eseln / doch gantz mit Tropffstein durchwachsen / zu finden seyn. Ich aber bin dißmal weiter nicht / als an den Schacht hinter dem Rößlein / der in die zweyte Höle führet / kommen / vnnd nach dem ich hinein leuchten lassen / mich vber das Rößlein wider zuruck begeben / zu meiner Gesellschafft / so in der fordersten Höle gewartet: vnd ob wir wol vermeinet / wir weren vber eine vierthel Stunde nicht darinnen gewesen / hat sich doch befunden / daß wir vber 2. Stunde darinnen vns auffgehalten: dann wir vmb 10. Vhr hinein gegangen / vnnd nach zwölff Vhren erst wider herauß kommen. Vnd so viel sagt dieser. Auß welchen beeden Relationen zu ersehen / daß die erste den besagten Ort Elbingerodt oder Eilgerodt eine Statt / die Andere aber nur ein Dorff / oder Flecken / nennet.

Es ist auch ein Stolberg in Meissen / vnnd desselben Ertzgebürgischen Creysse / nahend Schneeberg / dem Herren Churfürsten zu Sachsen gehörig: welches Stättlein aber im nechsten Krieg abgebrant worden seyn soll.