Topographia Westphaliae: Mülheim
<section end=Müllheim > [88] Mülheim / Molheim / eine Freyheit vnterhalb der Statt Cölln / an dem Ort Rheins gelegen / wo der Vbier Hauptstatt vor alten Zeiten gestanden / dahero vor der Statt Cölln Mutter zuhalten / wie solches die Stücke von grossen / vnd sehr alten Gebäwen vnter der Erden / zuerkennen geben; vnd allda deß C. Julii Caesaris höltzerne Brück vber gemacht worden seyn solle; wie man dann dessen gegen Mülheim vber Anzeigungen gibet. Diesen Ort / als welcher zu dem Hertzogthumb Berg gehörig / haben nach Absterben deß letzten Hertzogen von Gülch / desselben Landes Innhabere / Brandeburg / vnd Newburg / zu einer Statt bawen wollen / darwider aber die von Cölln protestiert / vnd am Keyserlichen Hoff die Sach dahin gebracht / daß solcher Baw vom Keyser Matthia verbotten / vnnd solche Newe Statt vom Spinola, Anno 1614. eingenommen / der Wall geschleyfft / vnd darauff das folgende Jahr von den Cöllnischen dahin geschickten Bawmeistern / vnd Werckleuten / die Häuser / vnd Gebäw / wider gerissen / vnd alles in den alten Stand gerichtet worden. Bey dem hernach entstandenen Teutschen Krieg / hat man wider allhie zu bawen / vnnd fortificieren angefangen; aber Anno 1641. die Fortificationen / im Augusto / wider geschleyfft. Gleichwol / was man damaln / auß eingebildeten beweglichen Vrsachen an solcher Bevestigung eingerissen hatte / das wurde befindlichen / gegenwärtigen / nohtwendigen Nutzens halber / das folgende zwey vnd viertzigste Jahr widerumb auffgeführet; als die Frantzosen / Weymar- vnd Hessische / im Lande lagen.