Topographia Westphaliae: Wildeshusen
An der Hunte / bey zwo Meilen von Delmenhorst / vnd drey Meilen von Bremen / gelegen. Es schreibet Hamelmann in der Oldenburgischen Chronic part. 1. c. 21. Daß die Statt / Hauß / vnd gantze Herrlichkeit Wildeshausen / durch eine Summa Gelts / von Oldenburg / an das Stifft Bremen kommen: Vnd habe hernach Ertzbischoff Nicolaus von Bremen / dem Bischthumb Münster / solches Wildeshausen / Anno 1429. für 4200. Rheinische Gülden / mit außtrücklichem Vorbehalt Jährlicher Widerlösung / versetzt / vnd verpfändet. Vnd haben hernach die Graffen von Oldenburg / von den Münsterischen / viel Vbertrangs auß diesem Ort gehabt. In der Braunschweigischen Chronic stehet am 33. Blat / daß Hertzog Wigbert zu Engern / die Kirche zu Wildeshusen (da er eine Zeitlang Hoff gehalten) in die Ehr S. Alexandri gestifftet / daselbst er auch im Jahr 816. oder 825. begraben worden. Sein Sohn / Hertzog Walbert zu Sachsen vnd Engern / hab den angefangenen Baw der Kirchen S. Alexandri zu Wildeshausen vollend außgeführet / sey darauf gen Rom gezogen / vnd von dannen S. Alexandri Heiligthumb mit sich hinweg gebracht. Er seye An. 956. gestorben / vnd zu Wildeshusen begraben worden. Vnd am 103. Blat / sagt gemelte Chronic / daß Keyser Otto der Dritte / wann er zu Land war / gemeinlich zu Wildeshausen / im Stifft Münster / oder Altenburg / nicht weit von Delmenhorst gelegen / gewohnet / vnnd allda seinen Keyserlichen Sitz / vnd Hoff gehalten habe: Vnd seye dasselbige Wildeshausen anfänglich von Hertzog Wigberten / König Wedekindes Sohn / gebawet worden. Chytraeus lib. 12. Saxon. schreibet: Daß Bischoff Friderich zu Münster / wegen einer ihme dem Chytraeo, vnbewusten Widersetzlichkeit / dem Burgermeister allhie / Anno 1529. den Kopff abschlagen; alle Mauren / vnnd Wehren der Statt einwerffen / vnd solche zu einem Dorff habe machen lassen. Wer diesen Ort hernach wider zur Statt gemacht / vnnd gebawet / sagt er daselbsten nicht. Anno 1635. ward solche Statt von den Keyserischen eingenommen.
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