Willkommen und Abschied (1827)
[68] Willkommen und Abschied.
Es schlug mein Herz; geschwind zu Pferde!
Es war gethan fast eh’ gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht:
Ein aufgethürmter Riese da,
Wo Finsterniß aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsaus’ten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
Doch frisch und fröhlich war mein Muth:
In meinem Herzen welche Gluth!
Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – Ihr Götter!
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht!
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen, welche Wonne!
In deinem Auge, welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Und doch, welch Glück geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
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