Zur Curirschwindelei

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Textdaten
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Autor: Dr. Bock
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Titel: Zur Curirschwindelei
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 192
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1869
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[193] Zur Curirschwindelei. 1. Was ein Lohgerber mit seiner Lohe fertig bringt. Der Lohgerber Carl Dittmann in Berlin schreibt an Hrn. J. L. in Schw., welcher gehörkrank ist, wörtlich Folgendes: „Noch nie hat Jemand mit Gehörkranken so große Curen gemacht als meine Cur. Sie können hier Taubstumme sehen, die wieder hören und sprechen, die hier in dieser Cur geheilt sind, und so in den verschiedenen Fällen.“ Giebt es denn wohl noch eine größere Curirunverschämtheit?

2. Dank für Heilung der Schwindsucht durch Dr. Reimann in Berlin Es ist merkwürdig, daß viele der von. Dr. R. geheilten Schwindsüchtigen, die sich öffentlich für ihre Heilung bedanken, gar nicht zu existiren scheinen. Noch neuerlich wurde nach einem Kaufmann Müller in Ludwigslust vergeblich geforscht.

3. Dr. Killisch’s Heilmittel gegen Epilepsie, dessen Versendung früher durch die Wittwe Plaumann vermittelt wurde und das jetzt, wahrscheinlich in Folge eines Zerwürfnisses zwischen Doctor und Wittwe, von dieser für die Hälfte (per sechs Flaschen drei Thaler) des Killisch’schen Preises ausgeboten wird, ist, wie alle Geheimmittel, nichts als Geldschneiderei. Sein Hauptbestandtheil ist Bromkalium, ein Arzneistoff, der von den Aerzten seit Jahren gegen die Epilepsie, aber ganz vergeblich, verordnet wird. – Ein armer Weber, der natürlich durch dieses Mittel nicht curirt wurde, hat in drei Monaten an ärztlichem Honorar neun Thaler und für vierundfünfzig Flaschen Arznei in sechs Sendungen dreiunddreißig Thaler an Dr. Killisch bezahlt, abgesehen von dem Porto, das, da das Geld immer durch Postvorschuß entnommen wurde, sich ziemlich hoch belief. Uebrigens ist das unnütze Zeug nur wenige Thaler werth.

Aber die Dummen werden nicht alle! Bock.