Zwei Wahnsinnige
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Zwei Wahnsinnige.
Zwei große Menschen schritten diese Pfade
Und oft steh'n Beide jäh mir vor dem Sinn:
Tasso, der Dichterfürst von Gottes Gnade,
Und Friedrich Nietzsche .... gleich war ihr Gewinn
Und unstät, der gepeinigt, der verlacht,
Getrennt wie Sternenbahnen ihre Straßen,
Doch beide mündend in die gleiche Nacht!
Hier Tasso, dem Natur ihr tiefstes Leben
Ihr mystisch Ringen, ihr geheimstes Weben,
Das wie im Traume schafft, doch schaffend – denkt!
Doch ach! hinweg aus ihres Tempels Frieden
Flieht er zum Kreuz, das sie entgöttert hat,
Und Grau'n umdräuen ihn auf jedem Pfad,
Und zum Gespenste wird, die ihn erlösen
Und retten sollte – seines Glaubens Macht,
Und zum Gespenst wird ihm das eig'ne Wesen:
In seiner Brust und ein dämonisch Bangen
Schlägt ihm die Geierkrallen in's Gehirn,
Und Sünden, Frevel, die er nie begangen
Verfolgen ihn – bis er mit fahler Stirn,
Zur Heimat kehrt, als such' er nach der Spur,
Dem Hauch des Glück's, von jenen Wundertagen,
Dem Sonnen-Pfad der Zauberin Natur!
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Umsonst! Armidens Gärten sind verschwunden,
Er hat ihn mit dem Kreuze überwunden
Und unbarmherzig stiert das Kreuz ihn an! –
Kühn drang der Andere in ihre Tiefen,
Die Brust von prometheischem Trotz erfüllt,
Da wollt' er wachen, lauschen, und enthüllt
Die Triebe seh'n, die heimlich sie bewegen,
Und mit ihr – uns! den kalten Forschersinn
Wollt' er als Maß an alle Tiefen legen
Und aufgelacht hat er – ein gell Gelächter,
Das wie ein Blitz die Nacht des Wahn's erhellt,
Nur daß er, niederfahrend, den Verächter
Zuerst getroffen und den Stamm zerspellt,
Und ihres Daseins glüher Flammenspur,
Liegt hell im Sonnenglanz der Ewigkeiten
Die alte, riesenhafte Sphinx – Natur!