Topographia Franconiae: Gaildorff
Ein Städtlein / und schönes Schloß / den Herren von Lympurg gehörig / 3. Stund von Schwäbischen-Hall / oder eine starcke Meil gegen Schwäbischen Gmünd werts / und auff Schwäbischem Boden gelegen; daher auch dieser Ort allbereit unter den Schwäbischen Städten angebracht worden ist; wiewol er / seines Herren halber / zum Fränckischen Craiß gezogen wird. Welches wir dann allhie zu erinnern gehabt haben.
Von der Gaildorffischen Lini Reichs-Anschlag / siehe unten im Wort Speckfeld. Es ist allda in der Stadt-Kirchen / über der Cantzel / der Zustand der Christlichen Kirchen gemahlet zu sehen. Ist angethan mit einem schlechten zerrissenem Kleid: ihr Hertz ist offen / und entblöst / das Angesicht gibt Strahlen von sich / sie hat Flügel / mit den Füssen tritt sie auff dreyerley / als / auff eine Kugel / auff einen Menschen Kopff / und auff den Teuffel: Sie lehnet sich auff ein Creutz: In einer Hand hat sie ein Buch / darinnen stehet / Das Wort Gottes bleibet in Ewigkeit: in der andern Hand ein Rauchfaß: und dann / so weinet sie / daß ihr die Thränen über die Backen ablaufen. Anno 1641. den 10. 20. Januarii / ist ein Jud / Namens Moses Jacob / zu Lemberg / in Pohlen / auß dem Stamm Levi geboren / allhie getaufft worden; dabey sich damaln nachfolgende Lymburgische Kirchendiener befunden: als / Herr M. Georgius Albrecht / Superintendens: Christophorus Seufferlin / Pfarrer zu Sultzbach / und Hof-Prediger zu Schmidelfeld: M. Johan. Georgius Blessing / Pfarrer zu Vichberg: Albrecht Roschmann / Pfarrer zu Eschbach: Carl Roschmann / Pfarreir zu Euttendorff: M. Johann Kartner / Pfarrer zu Oberod: M. Ambrosius Gennicher / Pfarrer zu Gröningen: M. Johan. Jac. Gunckelin / Pfarrer zu Weltzheim: Mag. Johan. Mair / Diaconus zu Gaildorff.