Zum Inhalt springen

Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Laun

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Laun (heute: Louny)
<<<Vorheriger
Landstein
Nächster>>>
Ledecz
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 42.
[[| in Wikisource]]
Louny in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[42]
Laun / Launii.

Wann diese Königs-Stadt / und von weme / erbauet worden / davon setzen die Böhmische Scribenten nichts. Sie ligt etwas wenigs von dem Fluß Eger / auff einem ebenen Boden / der gleichwol hin und wieder seine kleine Hügel hat. Das besagte Wasser / so von Mitternacht vorüber fliesset / bringet den Burgern gute Gelegenheit; und trägt der Boden herumb allerley / sonderlich Weitzen / und köstliche Aepffel / die man im gantzem Königreich lieb und werth hat. So gibt es / neben den Früchten / auch da eine herrliche Weide / die von Leipzig / nach Prag / räisen / kommen meistentheils hieher / und ist deßwegen solcher Ort / denen / die etwas wideriges vornehmen wollen / gar bequem. Es seyn sonderlich allhie die Pfarkirch / das Rathhauß und Kornhauß / zu sehen / davon in dem 6. Theil deß Görg Braunen Städtbuchs ein mehrers zu lesen. Nach deß letzten Königs auß der Libussä Stamme / deß Wenceslai, in Böheim / Tod / nahm Käiser Albertus der Erste / damit er seinen Sohn Rudolph zum Königreich brächte / die Stadt Laun ein / und rückte darauff für Prag. Herr Wilhelm von Hasenburg / eroberte / für den Käiser Sigismund / diese Stadt auch. Und Anno 1453. zwang Georgius Podjebratsky / damals noch Stadthalter in Böheim / daß ihme Laun muste gehorsam seyn. Was solcher Ort bey dem jetzigen Krieg außgestanden haben mag / daran mangelt uns gründlicher Bericht.

[T11]