Topographia Colonia et al.: Lintz
[50] Lintz / am Rhein / vnterhalb Hammerstein / zwischen Argenuels / vnd Vnckel (welche beyde Ort man auch für Cöllnische Stättlein / oder wenigst Marcktflecken / hellt) gelegen. Es ist Lintz ein feines Chur-Cöllnisches Stättlein / vnd Schloß / zwischen dem Gebürg / vnnd gegen Sintzig vber / gelegen / daselbst ein grosser Abstand von denen / so den Rhein hinauff ziehen / geschicht / vnd es derowegen ein nahrhaffter Ort ist. Der Schwedische General Baudissin / hat Anno 1632. im Herbst / dieses Lintz / mit Accord / wie auch darauff Blanckenburg / Windeck / vnd andere Ort / erobert / vnnd gegen vber ein starcke Schantz verfertiget. Es hat allda einen Zoll / wie obgedachter Trithemius schreibet. In der Limpurgischen Chronick stehet am 22. Blat / daß im Jahr 1366. Lintz auff dem Rhein gewonnen / erstiegen / vnnd gar / biß auff sein Grund / geplündert worden. Vnd am 49. Blat / daß Lintz Anno 1391. von eygenem Fewr / biß auff ein drittheil der Statt / verbronnen seye. Anno 1475. in dem Cöllnischen Krieg / hatte Hertzog Carl von Burgund / als deß abgesetzten Bischoffs Ruperti zu Cölln / Helffer / eine Besatzung in Lintz gelegt; deßwegen Keyser Friderich der Vierdte / Marggraff Albrechten von Brandenburg / mit einem Theil Kriegsvolck gen Rimegen schickte / welche / als die Belägerung acht Tag gewähret / ihr Leben errett / vnnd sich ergeben / vnd seynd ihre Güter von dem Kriegsvolck geraubt worden. Also haben auch die von Lintz / aber etwas langsamer gethan / nach dem die Picarder die Besatzung von dannen hinweg genommen / vnnd das Schloß verbrant hatten; wie Gerardus de Roo im achten Buch der Oesterreichischen Historien am 317. Blat schreibet.
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