Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Soldin
Ist ein Churfürstlich Brandeburgische Stadt / in der Neu-Marck / nahend dem Wasser Miezel / daran Lupow / Westermitz / Bernewichen / Dam / Quartzen / und Neumiln (dabey es nahend in die Oder fält /) zusehen / und zwischen Schonefliß / und Berlinichen / gelegen. Es schreibet Martinus Cromerus l. 9. rer. Polon. p. 238. daß in dem Märckischen Krieg / A. 1271. Hertzog Boleslaf zu Caliz / Soldin erstiegen / solches Städtlein außgeplündert / angezündet / und einen grossen Raub hinweg gebracht habe; und seye im Jahr 78. oder 79. Otto Marggraf zu Brandeburg / der Lange / Ottonis Sohn / bey diesem Orth von den Polen überwunden worden. Und im 11. Buch / am 266. Blat / schreibet er / daß die Marggrafen zu Brandeburg / von der Kirchen zu Posen / die Probstey Santock hinweg gerissen / deren jurisdictio ordinaria inner der Oder / Ina / Drava / Varta / und Notecz / den Flüssen / gewesen / und solche der Kirchen zu Soldin adjungirt. Albertus Crantzius wolle / daß damaln gar viel Städte den Polacken / von den Marggrafen entzogen und darauß die Neue-Marck gemacht worden; welches dann der Warheit ähnlich seye / und dann so sagt er im 22. Buch / gegen dem Ende / daß die Neue-Marck vorzeiten Cassuben gewest sey. Anno 1274. thaten die Marggrafen einen Einfall in deß Colbatzischen Closters in Pommern Güter / und verheereten alles Land biß an Cammin. Bolislaff / der Hertzog auß Polen / so den Pommern beystunde / gieng durch Hinter-Pommern auff die Marck zu / und als ihm Marggraff Otto IV. bey Soldin entgegen zog / schlug er ihn in die Flucht / und gab den seinigen alles längst der Oder preiß. Was in dem nächsten Krieg sich alhie begeben / davon finden wir noch zur Zeit fast nichts / als daß Anno 1631. die Schwedischen Soldin eingenommen / und An. 1636. diese Stadt Käyserl. Salvaquardia vom General Götzen erhalten habe.