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ADB:Adolf IV. (Graf von Berg)

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Artikel „Adolf IV., Graf von Berg“ von Karl Leopold Strauven in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 93, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adolf_IV._(Graf_von_Berg)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:27 Uhr UTC)
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Adolf IV., Graf von Berg, reg. 1247–59, war der Sohn Heinrichs von Limburg, Grafen von Berg, und der letzten Gräfin aus dem ältern bergischen Geschlechte, Irmgard. 1234 nahm er an dem Kreuzzuge gegen die Stedinger Theil; 1240 vermählte er sich mit Margaretha von Hochsteden, der Schwester Erzbischofs Konrad von Köln. Nach dem Tode seines Vaters erhielt sein jüngerer Bruder Walram das Herzogthum Limburg, während ihm die Grafschaft Berg mit der Burg und dem Territorium Windeck zufiel, letzteres als brabantisches Lehn. Doch behielt seine Mutter Irmgard bis zu ihrem Tode (1248) die Gefälle der Schlösser und Territorien Angermund und Burg. Der Einfluß und die Ueberlegenheit Erzbischofs Konrad über A. war so mächtig und nachhaltig, daß wir letztern während seiner ganzen Regierungszeit den Plänen des Schwagers als beständigen treuen Bundesgenossen folgen sehen. A. verließ, sich an den Erzbischof anschließend, bereits 1246 die Politik seiner Vorfahren und ergriff mit jenem Partei gegen den Kaiser für Heinrich Raspe und nach dessen bald erfolgtem Tode für Wilhelm von Holland, der ihm 1248 für seine tapfere Hülfe die Reichshöfe Rath und Mettmann, sowie den Besitz Remagens verlieh und ihn mit seinen übrigen bergischen Besitzungen belehnte. A. vertrat aber nicht allein mit den Waffen in der Hand die Interessen seines Schwagers, sondern der Erzbischof pflegte ihn auch in seinen Rechtsstreitigkeiten zum Vermittler und Obmann der Schiedsrichter zu wählen, so in dem Vergleiche Konrads mit Engelbert von Isenburg, Bischof von Osnabrück, 1248; in den langjährigen Streitsachen des Erzbischofs mit Wilhelm, Grafen von Jülich, 1250–53, und ebenso in den sich stets erneuernden Zwistigkeiten desselben mit der Stadt Köln u. A. m. Als nach dem Tode Wilhelms von Holland auf Betreiben Erzbischof Konrads 1251 Richard von Cornwallis zum Könige gewählt wurde, trat A. auch dieser Wahl bei. Die aus dem alten Schlosse der bergischen Grafen entstandene Abtei Altenberg hatte sich von Seiten des Grafen und seiner Gemahlin insbesondere mancher Zuwendungen zu erfreuen; 1255 wurde der in zehn Jahren beendete Bau der herrlichen Abteikirche daselbst begonnen. Aehnliche Gunstbezeugungen erlangte auch das Kloster Gräfrath bei Solingen: 1257 Zollfreiheit zu Monheim. A. starb 1259, seine Gemahlin überlebte ihn (s. Adolf V.).