ADB:Ahlwardt, Peter

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Artikel „Ahlwardt, Peter“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 162, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ahlwardt,_Peter&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 21:20 Uhr UTC)
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Ahlwardt: Peter A., geb. zu Greifswald 14. Febr. 1710, † 1. März 1791 (nach Biederstedt und Kosegarten 1792), gehört einer uralten Greifswalder Bürgerfamilie an, welche mit und nach ihm auch der vaterländischen Universität mehrere namhafte Lehrer geschenkt hat. Er besuchte die städtische Rathsschule, bezog 1727 die Universität, um Theologie zu studiren. Doch zog ihn die Philosophie mehr und mehr an. Nach Absolvirung des Trienniums ging er nach Jena als eifriger Zuhörer von Hamberger, Wiedeburg und Walch, zog aber auch Jurisprudenz und Arzneiwissenschaft in den Kreis seiner Beschäftigungen. Nach der Rückkehr in die Heimathstadt 1732 zum Doctor der Philosophie und Magister promovirt, fing er im folgenden Jahre an, über Philosophie und Mathematik zu lesen. 1743 ward er Adjunct, 1752 ordentlicher Professor. Auch die Kanzel bestieg er häufig. Der deutschen Gesellschaft zu Greifswald gehörte er als thätiges Mitglied an und stiftete den sogenannten Abeliten-Orden. Er war ein klar und scharf denkender Philosoph aus der Wolff’schen Schule. Seine Lieblingswissenschaft war die natürliche Theologie, und mit lebhaftester Empfindung sprach er von Gott und Religion, wenn er sich auch vom Besuch der Kirche mehr und mehr in die Stille seines Studirzimmers und seiner Gedankenwelt zurückzog. Seine Erscheinung auf dem Katheder war sehr originell und voll Humor; hie und da docirte er wol auch einmal plattdeutsch. Nicht minder aber als durch seine anregenden Vorlesungen wirkte er auf die Jugend durch seinen ebenso unbestechlich ehrlichen wie maßvollen Charakter. Seine reichhaltige mit Fleiß gesammelte, besonders an theologischen Dissertationen fast übervolle Büchersammlung vermachte er mit dem handschriftlichen Nachlaß zugleich der Universitäts-Bibliothek, wo auch jetzt sein Bildniß in dem betreffenden Zimmer aufgestellt ist. Das Verzeichniß seiner zahlreichen, im Druck veröffentlichten Schriften findet man in Biederstedt’s Nachrichten S. 6–8. Seine akademische Lehrthätigkeit setzte in gleichem Sinne und in ähnlicher origineller Form Timotheus Christ. Wilh. Overkamp, geb. 1743, † 1828, fort (auch über ihn vgl. Biederstedt).