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ADB:Andlern, Franz Friedrich Freiherr von

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Artikel „Andlern, Franz Friedrich, Freiherr von“ von Emil Julius Hugo Steffenhagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 432, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Andlern,_Franz_Friedrich_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 14:26 Uhr UTC)
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Andlern: Franz Friedrich, Freiherr v. A. (Andler, Andlerus, ab Andlera, ab Andler), Publicist, geb. 1617, nach Anderen um 1632[1], † 19. Oct. 1703, aus altadeligem Geschlechte. Nachdem er als Secretär des kaiserl. Gesandten Dr. Isaak Volmar bei den Verhandlungen zur Vollziehung des westphälischen Friedens in Nürnberg gewesen war[2], wurde er um 1654 oder 1655 bischöflich würzburgischer Rath und öffentlicher Rechtslehrer an der Universität Würzburg, wo er 1658 im Januar die juristische Doctorwürde annahm. Als Hofrath des Kurfürsten von Mainz, Johann Philipp von Schönborn, an den kaiserl. Hof geschickt, wurde er 1661, 23. November (nach Adelung 23. December) zum Mitgliede des Reichshofraths in Wien berufen[3], 18. September 1696 (nach Anderen 1682) von Kaiser Leopold I. mit seiner ganzen Familie in den Reichsfreiherrenstand erhoben und 28. Juli 1701 zum decretirten geheimen Rathe ernannt. Daß er noch 1714 gelebt haben soll, ist ein Irrthum Adelung’s. Außer einem Commentar über die Institutionen („Medulla juris Justinianei“), den ohne sein Wissen seine Zuhörer drucken ließen, und einzelnen staatsrechtlichen Deductionen, schrieb er: „Jurisprudentia, qua publica, qua privata etc.“ 1670; auch 1672; sehr vermehrt 1699, und mit einer Vorrede Senckenberg’s[WS 1] 1737. Auch veranstaltete er eine Sammlung der Reichsgesetze: „Corpus Constitutionum Imperialium etc.“ 1675, in 2 Bdn. 1700 und 1704.

Jugler, Beiträge z. jurist. Biogr. 4. 48. – Pütter, Litt. d. Teutschen Staatsr. I. 247 ff., II. 361 ff.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 432. Z. 2 v. o.: Andlern wurde am 1. März 1631 in Tübingen geboren, evangelisch, trat vor 1655 zur katholischen Kirche über. [Bd. 45, S. 666]
  2. S. 432. Z. 5 v. o. l.: in Nürnberg und 1654 auf dem Reichstage zu Regensburg gewesen war. [Bd. 45, S. 666]
  3. S. 432. Z. 10 v. o. l.: in Wien berufen von Kaiser Leopold I. am 3. November 1671 in den Ritterstand und am 18. September 1696 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Nach Ausweis der betr. Urkunden. [Bd. 45, S. 666]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Heinrich Christian von Senckenberg (1704–1768). Siehe ADB-Artikel zur Frankfurter Familie Senckenberg.