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ADB:Barth, Franz Xaver

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Artikel „Barth, Franz Xaver“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 218–219, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Barth,_Franz_Xaver&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 14:51 Uhr UTC)
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Barth: Franz Xaver B., Historienmaler, geboren am 12. Februar 1821 zu Velden (Niederbaiern), † am 9. Februar 1894 zu München, kam frühzeitig auf die Akademie, wo er noch unter Cornelius immatriculirt und dann der Componirschule des Julius Schnorr zugetheilt wurde. Diesem seinem Lehrer assistirte B. bei der Ausführung des letzten Nibelungensaales in der kgl. Residenz; ebenso arbeitete B. mit Nilson, Echter, Palme und Süßmaier bei der Ausführung von Kaulbach’s Entwürfen an den durch klimatische Einflüsse schon wieder verschwundenen Fresken der neuen Pinakothek. Dann erhielt B. bei der unter Dingelstedt’s Intendantur bewerkstelligten Restauration des Hoftheaters die neidlose Aufgabe, die Deckenfelder des Zuschauerraumes mit den Figuren der neun Musen zu füllen – eine wirklich „verlorene Liebesmüh“, da kaum die Insassen der höchsten Reihe und des naheliegenden „Olymp“ ihr Augenmerk darauf zu richten im Stande waren. Dann wurde ihm mit Hiltensperger ein ganzer Cyklus von fünfzehn Bildern in Enkaustik für das Museum in Petersburg übertragen. Nach eigener Composition lieferte B. vier große Fresken in die historische Galerie des Münchener Nationalmuseums mit ziemlich undankbaren, kriegerischen und friedlichen Scenen aus dem Leben der bairischen Fürsten (Friedrich der Siegreiche schlägt 1462 bei Seckenheim das Reichsheer; Friedrich nimmt theil an den religiösen Uebungen der Barfüßermönche zu Heidelberg; Philipp der Aufrichtige als Förderer des Humanismus, umgeben von Johann von Dalberg, Rudolph Agricola, Conrad Celtes und Reuchlin; Kampf und Sieg der Pfälzer vor Landshut, angeführt von Elisabeth, der Gemahlin des Pfalzgrafen Rupert, Erbtochter Georg’s des Reichen, 1504). Bald darauf nahm Moriz v. Schwind den Maler mit nach Wien als Gehülfen an den Temperabildern des dortigen Opernhauses. Ein Freskobild nach eigener Composition, mit der Figur des auferstandenen Welterlösers schuf B. in den Arkaden des nördlichen Friedhofs. Indessen bewährte sich B. frühzeitig mit Oelbildern, dazu gehörten außer vielen Kirchen- und Altargemälden „Hero und Leander“, ein „Friedensengel“, der Entwurf zu einer Fürstengruft und das leider nicht ausgeführte Project eines „Todtentanzes“ für die Friedhofscapelle zu Velden (im Kupferstichcabinet zu München). In einem durch König Ludwig II. restaurirten Saal der Trausnitz (Landshut) malte B. eine die Künste beschützende „Bavaria“. Sieben Fresken mit den „Werken der Barmherzigkeit“ malte B. in der hl. Geistkirche zu Landshut. Sein großes Compositionstalent bewährte B. mit vielen originellen für die Glasmalereianstalten von Mayer und Zettler gefertigten Cartons und bewies damit eine seltene Fertigkeit, sich in verschiedenen Stilarten zu bewegen. Darunter befanden sich auch Entwürfe zu Wandbildern in der Einsteigehalle eines Bahnhofes.

Vgl. Nagler-Meyer, Lexikon, 1885. III, 49. – Nr. 42 d. Allgem. [219] Ztg., 12. Febr. 1894. – Müller-Singer, Lexikon, 1895. I, 72. – Fr. v. Bötticher, Malerwerke, 1895. I, 50).