Zum Inhalt springen

ADB:Bisterfeld, Johann Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bisterfeld, Johann Heinrich“ von Gustav Seivert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 682–683, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bisterfeld,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 28. Dezember 2024, 23:02 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bissel, Johannes
Nächster>>>
Bitner, Jonas
Band 2 (1875), S. 682–683 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Heinrich Bisterfeld in der Wikipedia
Johann Heinrich Bisterfeld in Wikidata
GND-Nummer 100043119
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|682|683|Bisterfeld, Johann Heinrich|Gustav Seivert|ADB:Bisterfeld, Johann Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100043119}}    

Bisterfeld: Johann Heinrich B., † 6. Febr. 1655. Ein Nassauer von Geburt, wurde er 1629 durch den Fürsten von Siebenbürgen Gabriel Bethlen an das von ihm 1622 gegründete Collegium in Weißenburg als erster Professor der Theologie und Philosophie berufen und zum geheimen Rath ernannt. Seine vielseitigen Kenntnisse auf dem Gebiete der Mathematik und der Naturwissenschaften verschafften ihm die zweifelhafte Ehre, vom Volke für einen Zauberer gehalten zu werden; es legte ihm den Namen des „nekromantischen Professors“ bei und ließ ihn wie Faust vom Teufel holen. B. trieb indeß keine andere Zauberei als die des Geldmachens, denn er erwarb ein bedeutendes Vermögen, wozu ein Haus, Garten und Meierhof in Hermanstadt gehörten, deren Besitz zugleich das Hermanstädter und sächsische Bürgerrecht voraussetzte. Seine erste Gattin war die Tochter des gleichzeitig mit ihm aus Heidelberg berufenen berühmten Professors Altstedt, von welcher ihn eine Tochter Susanna überlebte; seine [683] zweite Gemahlin war Anna, die Tochter des Hermanstädter Rathmannes Johann Stenzel. Von B. kennen wir sechs theologische und zwei philosophische Werke, ferner die Vorrede der von ihm zum Schulgebrauch herausgegeben lateinischen Grammatik des Marcus Friedrich Vendelin und endlich eine Sammlung seiner hinterlassenen Werke (12°, bei Adrian Vlacq im Haag 1661). Er bekleidete seine Professur unter dem Fürsten Gabriel Bethlen und den beiden Rakoczis: in seiner religiösen Anschauung ward er aus einem entschiedenen Gegner des aus England eingeführten Puritanismus ein eifriger Anhänger desselben. Sein Nachfolger in der Professur war der Engländer Isak Basivius. Eine Abschrift des Bisterfeldischen Testamentes, sowie mehrere eigenhändige meist ökonomische Aufzeichnungen desselben sind im sächsischen National-Archiv vorhanden; seine bedeutende Bibliothek sollte seinem Testamente gemäß nach dem Tode seiner Tochter dem Weißenburger Collegium gehören.

Trausch, Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen I. 152 f.