Zum Inhalt springen

ADB:Camphuysen, Dirk Rafelszoon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Camphuysen, Dirk Rafelszoon“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 739–740, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Camphuysen,_Dirk_Rafelszoon&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 11:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Campester, Lambert
Nächster>>>
Campill, Severus
Band 3 (1876), S. 739–740 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2013, suchen)
Dirk Rafaelsz Camphuysen in Wikidata
GND-Nummer 100844316
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|739|740|Camphuysen, Dirk Rafelszoon|Ernst Martin|ADB:Camphuysen, Dirk Rafelszoon}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100844316}}    

Camphuysen: Dirk Rafelszoon C., war geboren zu Gorinchem 1586. Achtjährig verlor er seine Eltern und wurde von seinem Bruder, einem Arzt, auferzogen. Bis zum 18. Jahre arbeitete er bei dem Maler Diderik Govertze, bezog dann die Universität Leiden, wo der Theologe Arminius auf ihn tief einwirkte. Eine Zeit lang war er dann Lehrer bei der Familie van Langerak, [740] später in seiner Heimath und in Utrecht. 1616 als Geistlicher in Vlauten angestellt, ward er 1619 durch die Beschlüsse der Dortrechter Synode gegen die Remonstranten seines Amts entsetzt und, weil er das Predigen nicht aufgeben wollte, verfolgt; es ward sogar ein Preis auf seine Einlieferung gesetzt. So lebte er auf der Flucht und verborgen theils in Amsterdam, theils in Friesland, in Norden, Herlingen, auf der Insel Ameland, zuletzt in Dokkum, wo er am 9. Juli 1627 starb. Während dieser Zeit hatte er sich und seine Familie durch litterarische Arbeiten, durch Buchhändler- und andere Geschäfte erhalten, ohne indessen die Unterstützung seiner Freunde entbehren zu können. Seine feste religiöse Ueberzeugung sprechen seine zahlreichen Gedichte und Prosaschriften aus. Als Dichter strebt er im Gegensatz zu der gelehrten Richtung, die Heinsius aufgebracht hatte, nach Einfachheit und Volksthümlichkeit; seine Verse sollten stets für Singen und Lesen gleich geeignet erscheinen. Ein Mailied von ihm hat Roberthin übersetzt, s. W. Wackernagel, Lesebuch II. (2. Aufl.) Sp. 365. Von seinen Schriften führt der Catal. der Bibl. der nederlandsche Letterk. zu Leiden auf: „Uytbreyding over de Psalmen van David, na de fransche dichtmaten von C. Marot en T. de Beze door D. Camphuysen“, 1630 u. ö., sein letztes Werk; die Sammlung seiner eigenen Lieder: „Stichtelijke Rijmen – alle ghecomponeerd om te zingen en te speelen met twee stemmen“ 1652 u. ö.; endlich seine „Theologische Werken, bestaande in 3 deelen: I. van’t Onbedriegelijck Oordeel, II. Predicatien, III. Brieven. 4 D. 1644.