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ADB:Droysen, Johann Friedrich

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Artikel „Droysen, Johann Friedrich“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 435, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Droysen,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 20:59 Uhr UTC)
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Droysen: Johann Friedrich D., Professor der Mathematik und Astronomie in Greifswald, geb. 19. Juli 1770, † 10. Octbr. 1814. Er entstammt einer neuvorpommerschen Predigerfamilie, aus welcher mehrere namhafte Gelehrte hervorgingen. Sein Großvater, Dionysius Caspar D., war Pastor in Dersekow und erzog die beiden Söhne Bernhard Philipp und Julius Friedrich mit Hülfe geschickter Hauslehrer für den gelehrten Beruf. Ersterer, geb. 29. Decbr. 1722, studirte seit 1740 Theologie in Greifswald und vertheidigte einige Jahre später unter Generalsuperintendent Balthasar’s und Overkamp’s Präsidio seine beiden theologischen Disputationen: „De beatitudine futuri seculi“, „De peccato et poena Ismaelis“. Später ging er nach Halle, wo Baumgarten sein Lieblingslehrer ward, und erwarb nach seiner Rückkehr in Greifswald 1750 das philosophische Doctordiplom, las Logik und Metaphysik und gab Unterricht im Hebräischen. Vom J. 1755–1762 verwaltete er an der Nicolaikirche in Stralsund das Diaconat und Frühpredigeramt, von 1762–1786 das Archidiaconat und starb 19. Juni 1786, als ein vielseitig gebildeter Mann und treuer Seelsorger hoch geschätzt. Letzterer studirte seit 1744 in Greifswald zuerst Philosophie unter Ahlwardt, Lasius und Mayer, sodann Medicin, angeleitet von Westphal, damaligen Adjuncten der Facultät, vorzüglich aber von Scheffel, setzte diese Studien ½ Jahr in Berlin unter Budde, Meckel, Pallas, Schaarschmiedt und Henkel fort und vollendete dieselben in Göttingen unter Richter, Pegner, Hollmann und Röderer; auch die Doctorprüfung bestand er 1752 daselbst, bei welcher Haller seiner wissenschaftlichen Bildung und Befähigung ein günstiges Zeugniß ausstellte. Nach seiner Rückkehr hielt er in Greifswald Vorlesungen, ward jedoch, als seine Hoffnung auf eine Adjunctur in der medicinischen Facultät sich zerschlug, praktischer Arzt, trat 1781 als Assessor in das königliche Sanitätscollegium und starb 10. Mai 1785. Dessen Sohn, Johann Friedrich, privatim durch den nachmaligen Pastor in Barth, Dorn, für den Besuch der Universität vorgebildet, studirte in Greifswald von 1788–92 Theologie, später ein Jahr in Jena, woselbst Philosophie sein Lieblingsstudium ward. Nach seiner Rückkehr ward er Hauslehrer des Kammerherrn Felix v. Behr, hinterher dessen Führer auf Reisen. Seine Gelehrtenlaufbahn eröffnete er 1799 als Adjunct der philosophischen Facultät, hielt im Sommer 1802 freie Vorlesungen vor einem gebildeten Publicum über Experimental-Physik und mathematische wie physische Erdbeschreibung. 1806 ward er zur außerordentlichen, 1812 zur ordentlichen Professur der Mathematik und Astronomie befördert. Er trug elegant und fließend vor, bewies beim Experimentiren große Sicherheit und Gewandtheit und that sich auch durch litterarische Arbeiten über Physik, Mathematik, Astronomie und Naturwissenschaften hervor.

Biederstedt’s Nachrichten von dem Leben und den Schriften neuvorpommerisch-rügenscher Gelehrten. Greifswald 1824. S. 51 u. 52. Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald. I. S. 314.