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ADB:Heymericus de Campo

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Artikel „Campen, Heimerich v.“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 738–739, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heymericus_de_Campo&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 21:30 Uhr UTC)
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Campen: Heimerich v. C. (oder de Campo), geb. um das J. 1390 in Son bei Herzogenbusch, † 1460 in Löwen, studirte in Paris und trat dann als Lehrer der Philosophie in Köln an der Bursa Laurentiana auf, in welcher die Albertisten ebenso wie in der Bursa Montis die Thomisten herrschten. Später übernahm er einen Lehrstuhl der Theologie und im J. 1432 finden wir ihn als Rector der Kölner Universität. Diese sandte ihn (neben dem Canonisten Langenhove) als Delegirten zum Baseler Concil, woselbst er in nähere Berührung mit dem Cardinale Nicolaus Cusanus kam, und theils in Schriftstücken, theils in Vorträgen gegen die Lehre der Hussiten, sowie zu Gunsten des Papstes gegen die Vertheidiger der Auctorität des Concils auftrat. Im J. 1435 nach Köln zurückgekehrt wurde er Vicecanzler der Universität, folgte aber noch im gleichen Jahre einem Rufe an die neu errichtete Universität Löwen als Professor der Theologie; ein Beweis des Ansehens, in welchem er stand, liegt nicht nur in einer sechsmaligen Führung des Rectorates, sondern auch darin, daß er (1448) im Namen der Universität die Ergebenheits-Adresse derselben an Papst Nicolaus V. verfaßte. Von seinen zahlreichen schriftstellerischen Leistungen sind nur drei zum Drucke gekommen, nämlich: „Problemata inter Albertum Magnum et S. Thomam“, Colon. 1496. 4; „Promptuarium argumentorum disputatorum“, ebend. 1492. 4 und „Reparationes naturalis philosophiae“, in welchen er eine seinem kirchenpolitischen Standpunkte analoge Parteistellung vertritt, indem er sich als einen Gegner der sogenannten Modernen, d. h. der Anhänger Occam’s kundgibt, zugleich aber mittelst haarspaltender Unterscheidungen die zwischen Albertisten und Thomisten mögliche Meinungsverschiedenheit schärft, um sich den ersteren anzuschließen. Seine übrigen ungedruckten Schriften, meist theologischen Inhaltes, sind (auch mit Angabe der Orte, wo sich die Manuscripte finden) aufgezählt in den von Paquot anonym herausgegebenen „Mémoires pour servir à l’histoire littéraire des dix-sept provinces des Pays-Bas“, Vol. V. (1765), p. 134 ss. Die Delegation zum Basler Concil und mehrere Briefe, welche Heimerich von [739] dort aus an die Universität Köln schrieb, finden sich gedruckt bei Fr. Joh. v. Bianco, Die alte Universität Köln (1855), Bd. I, Beilagen, S. 169–195. Näheres über seinen philosophischen Parteistandpunkt s. in m. Gesch. der Logik, Bd. VI. S. 182 ff. und 223.