Zum Inhalt springen

ADB:Iso (Bischof von Verden)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Iso, Bischof von Verden“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 636–637, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Iso_(Bischof_von_Verden)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 13:53 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Isler, Aloys
Band 14 (1881), S. 636–637 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Iso von Wölpe in der Wikipedia
Iso von Wölpe in Wikidata
GND-Nummer 136953913
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|14|636|637|Iso, Bischof von Verden|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Iso (Bischof von Verden)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136953913}}    

Iso: I. (Yso, Hiso, Hisenger, während er sich urkundlich auch Johannes nennt), Bischof von Verden, bald nach dem 29. Mai 1205 gewählt, † am 5. August 1231, war ein Sohn des Grafen Bernhard II. von Wölpe. Nahe befreundet mit den Söhnen Heinrichs des Löwen, trieb ihn doch Otto’s IV. Rücksichtslosigkeit zunächst zur Anerkennung Philipps; er schloß sich aber nach dessen Tode sofort an ersteren, war auf dem Fürstentage zu Würzburg, Pfingsten 1209 (nicht als päpstlicher Legat), und blieb auch später, als Otto abermals gebannt wurde, der welfischen Sache treu; er wesentlich stützte in der Zeit der Drangsale den letzten Sprossen, seinen Pathen, Otto das Kind. Vermuthlich übte er auf den Pfalzgrafen Heinrich Einfluß, als dieser 1223 den Neffen als seinen Lehnserben anerkannte, und ihm auch die 1219 dem Bremer Erzstift überwiesene Grafschaft Stade zuzuwenden versuchte. Während nachher Otto nach der Schlacht bei Bornhövde in der Gefangenschaft des Grafen Heinrich von Schwerin saß, seine Ministerialen sich empörten, und die Bischöfe von Magdeburg und Halberstadt über die welfischen Güter herfielen, blieb I. so lange auf seiner Seite, bis sein eigenes Stift mit gefährdet wurde. Da zog er freilich die Lehen der Verdener Kirche ein, gab sie aber Otto nach seiner Freilassung zurück. Das Welfenhaus wäre ohne diesen Freund schlecht gefahren. Im J. 1210 machte er den Kreuzzug nach Liefland von Lübeck aus mit; in Bischof Albrechts Abwesenheit leitete er mit Philipp von Ratzeburg und Bernhard von Paderborn den Kreuzzug, zum Theil auch die Angelegenheiten des Bisthums Riga; 1211 wohnte er wahrscheinlich der Weihe des Bischofs Dietrich von Leal (Esthland) bei; 1211 kehrte er zurück, ließ aber seine Vasallen dort, von denen auch später manche reisig nach Liefland pilgerten; so 1231 Hildemar Schucke aus der großen Familie der Clüver und Schlepegrellen. Im Stifte legte er den ersten Grund zu festem Landbesitze durch Abkauf der Vogtei von den Edlen von Wanebergen und Erwerbung der Besitzungen der Edlen von Westen, die vor 1219 erloschen; er gründete damit das Collegiatstift St. Andreä. Das Canonicatstift von Bardowiek nach Lüneburg zu verlegen, gelang ihm nicht. Er starb am 5. Aug. 1231 und wurde zu St. Andreä in Verden begraben, wo seine eherne Grabplatte, die älteste Deutschlands, noch heute sich befindet, jetzt aus dem Boden gehoben und in der Wand beim Altar befestigt. Ehe er Bischof wurde, ist er vor 1188 genannt als Propst in Bardowiek und ältester Subdiacon am Dome zu Verden; 1197 als Dompropst daselbst, am 14. April 1205 als Dompropst zu Bremen.

v. Hodenberg, Verdener Gesch.-Quellen 2, 231 ff. Diöces Bremen, 3, 19. Pfannkuche, Aeltere Gesch. des Bisth. Verden 99–110, 155 ff. Neuere Gesch. 207. Vaterl. Arch. des Hist. Vereins für Niedersachsen, 1843, 21. v. Hammerstein in Zeitschr. desselb. Vereins, 1854, 148 ff. v. Bunge, Lievland, die Wiege der deutschen Weihbischöfe, S. 16. Das Grabmal (wo statt viginti VI mense uno zu lesen ist XXVIƗ[WS 1] = 26½ und quingentis statt octingentis) [637] ist abgebildet in Köster, Alterth. Gesch. und Sagen von Bremen und Verden; Archiv des Vereins für Gesch. etc. zu Stade 1, 160 ff. und jetzt Mithoff, Kunstdenkmäler V; Lisch, Jarhb. 16, 303 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Das Zeichen ist ein römisches 1/2.