ADB:König, Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „König, Georg“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 507–508, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6nig,_Georg&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 08:40 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Koenig, Friedrich
Band 16 (1882), S. 507–508 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg König (Theologe) in der Wikipedia
Georg König in Wikidata
GND-Nummer 116292008
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|507|508|König, Georg|Julius August Wagenmann|ADB:König, Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116292008}}    

König: Georg K., lutherischer Theolog des 17. Jahrh., geb. d. 2. Febr. 1590 zu Amberg in der Oberpfalz, † d. 10. Sept. 1654 in Altorf. – Er war der Sohn eines kurpfälzischen Beamten, besuchte die Schulen zu Regensburg und Sulzbach, studirte 1609 ff. Philosophie und Theologie zu Altorf bei Ernst Soner und Jacob Schopper, in Wittenberg bei Hutter, Balduin, Franz, in Jena bei Joh. Major, Grauer, Reuden, wurde 1614 Prediger zu Altorf, bald darauf Pastor und ordentl. Prof. der Theologie daselbst, erwarb sich 1626 die theol. Doktorwürde zu Marburg, wurde 1644 erster Bibliothekar zu Altorf und wirkte in diesen verschiedenen Aemtern eifrig und hochgeachtet als lutherisch-orthodoxer, dabei aber friedliebender und humaner Theolog in kriegerischer Zeit und unter einem streitsüchtigen Geschlecht. Trotz seiner Rechtgläubigkeit, von welcher sein Lehrer Schopper und sein Schüler Dannhauer Zeugniß geben, und obgleich er selbst 1616 an einer in Nürnberg veranstalteten Disputation gegen die Altorfer Kryptosocinianer sich betheiligt hatte, konnte er doch dem Verdacht einer geheimen Hinneigung zum Socinianismus nicht entgehen, als von ihm bekannt wurde, daß er mit den beiden damaligen Häuptern der Partei, Johann Crell († 1631) und Martin Ruarus[WS 1] († 1657) correspondirt und ihnen gegenüber das Geständniß abgelegt habe, daß er aus den Schriften der Socinianer theologische Methode gelernt habe. Auch mit Georg Calixt hat er in den letzten Jahren seines Lebens freundschaftliche Briefe gewechselt; sein Schwiegersohn wurde der entschiedene [508] Calixtiner Theodor Hackspan. – Die zahlreichen Schriften, Predigten, Disputationen etc. Königs, 71 an der Zahl, sind bei Zeltner verzeichnet; nur zwei darunter sind von größerem Umfang und Interesse: ein exegetisches Sammelwerk u. d. T. „Vindiciae sacrae conjunctim editae etc.“, 1628. 4., 2. Ausg. 1651; und ein Handbuch der Casuistik u. d. T. „Casus conscientiae“ 1654; 2. Ausg. 1676, 4.

Nachrichten über sein Leben geben seine Leichenreden von Joh. Weinmann und J. C. Dürr; vgl. Witte, mem. theol. 1099; Zeltner, vitae theol. Altorf, 113 ff. und Hist. Cryptosocinianismi, Altorf 1729; Jöcher S. 2136; Will, Gesch. der Univ. Altorf S. 272 ff.; Tholuck, akad. Leben S. 18 ff.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Ruanus