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ADB:Milich, Jakob

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Artikel „Milich, Jakob“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 745, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Milich,_Jakob&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 18:20 Uhr UTC)
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Milich: Jakob M. (Milichius), humanistisch gebildeter Arzt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Geb. den 24. Januar 1501 zu Freiburg im Breisgau, woselbst sein Vater ein obrigkeitliches Amt bekleidete, erhielt er, mit vorzüglichen Anlagen begabt, eine gelehrte Erziehung, wurde bereits 1514 bei der Universität seiner Vaterstadt immatriculirt, im folgenden Jahre Baccalaureus und 1520 Magister der freien Künste. Seine Lehrer zu Freiburg, deren Freundschaft zugleich er sich erfreute, waren Erasmus v. R., Ulrich Zasius, Konrad Heresbach, Heinrich Glareanus, Nikolaus Gerbel und Andere. Nun widmete er sich dem medicinischen Studium, das er jedoch nicht zu Freiburg, sondern zu Wien beendete, wo er zugleich mit Eifer den mathematischen Disciplinen unter Joh. Purbach und Joh. Regiomontanus oblag, welche er auch bald darauf als der erste zugleich mit Volmar zu Wittenberg einführte, wo er sich 1524, angezogen durch den Ruf Melanchthons, für immer niederließ. Hier wurde ihm zuerst eine philosophische, sodann eine medicinische Professur zu Theil. Er hielt mit vielem Beifall und Nutzen lange Jahre hindurch nicht nur Vorlesungen über die Medicin, sondern übte sie auch praktisch, und erwarb sich als ausübender Arzt einen so großen Ruf, daß auch die Fürsten von Anhalt in mißlichen Gesundheitsverhältnissen sich seiner Hilfe bedienten. Mit manchen auswärtigen Gelehrten stand er in enger Freundschaft, wie mit Eob. Hessus und Joachim Camerarius. Als sein Freund und College Melanchthon 1536 seine Heimath Bretten in der Pfalz besuchte, war er dessen Reisegefährte und sah bei dieser Gelegenheit auch seine Vaterstadt Freiburg wieder. Sein Tod erfolgte zu Wittenberg den 10. November 1559. Seine Werke finden sich in Manget’s Bibl. Script. Medic. T. II. P. I. p. 358 aufgezählt, einige seiner Reden medicinischen Inhalts stehen auch in den Declamationen Melanchthon’s. Seine „Commentarii in libr. II Historiarum C. Plinii“, Frankfurt, Brubach, 1553, 4°, erschienen in wiederholten Angaben. Außerdem hatte er an dem großen Werke des Wolfgang Lazius: Comment. Rer. graec. libri II. (vgl. Bd. XVIII, S. 91) wie der Verfasser selbst in der Dedication an Kaiser Ferdinand angibt, thätigen Antheil.

Schreiber, Gesch. d. Universität Freiburg II, 3. Adam, Vitae medic. (Haidelb. 1620. 8.) p. 92–98. Freher, Theatrum erudit. p. 1244–45 (woselbst auch sein Bildniß). Denis, Wiener Buchdruckergeschichte. S. 670. Saxe, Onomasticon VI, 258. Jöcher III. Müller, Staats-Cabinet 272–79.