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ADB:Rumy, Georg Karl W. von

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Artikel „Rumy, Georg Karl W. von“ von Anton Schlossar in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 100–101, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rumy,_Georg_Karl_W._von&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 10:42 Uhr UTC)
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Rumy *): Georg Karl W. v. R., Schriftsteller auf geographisch-statistischem und nationalökonomischem Gebiete, wurde am 18. November 1780 zu Igló in [101] Ungarn als Sohn eines Kaufmanns geboren, erhielt die erste Ausbildung in seiner Heimath, in Käsmark und Debreczin und studirte Philologie und Jura von 1800 an in Göttingen. Er wurde schon im J. 1803 Präfect eines Erziehungsinstituts zu Käsmark, später Professor am evangelischen Lyceum daselbst, welche Stelle er aber nacheinander mit ähnlichen Anstellungen am Lyceum zu Teschen, am Lyceum seiner Vaterstadt Igló und am evangelischen Gymnasium zu Leutschau wechselte, an letzterer Anstalt wurde er 1808 außerordentlicher Professor der Philologie. In demselben Jahre hatte er auch den ersten „Musenalmanach von und für Ungarn auf das Jahr 1807“ herausgegeben, nachdem schon 1806 der erste Band seines „Magazins für Geschichte, Statistik u. Staatsrecht der österreichischen Monarchie“ (Göttingen) erschienen war, dem 1808 der zweite Band folgte. Aber auch der letzte Posten Rumy’s war kein bleibender, noch in demselben Jahre finden wir ihn als evangelischen Prediger zu Schmöllnitz in der Zips, 1810 als Professor in Oedenburg, 1813 als Professor der Landwirthschaftslehre an der landwirthschaftlichen Anstalt Georgikon zu Keszthely, 1818 als Director am Lyceum in Syrmien und 1821 als Katecheten und Subrector am evangelischen Lyceum zu Preßburg. Auch die letztere Stelle wurde ihm durch feindseliges Entgegentreten von Collegen verleidet und er legte 1824 dieselbe nieder, begab sich nach Wien und widmete sich unabhängigem Schriftstellerberufe. Durch Uebertritt zur katholischen Religion glaubte er, da er eine zahlreiche Familie zu ernähren hatte, seine Lage zu verbessern und erhielt auch 1825 vorübergehend eine Lehrerstelle in einem adeligen Erziehungsinstitute zu Wien. Erst im J. 1828 war es ihm vergönnt, eine feste Anstellung als Professor am fürsterzbischöflichen Presbyterium zu Gran zu erhalten, die er bis zu seinem am 5. April 1847 erfolgten Tode bekleidete. Von Rumy’s zahlreichen Werken und Aufsätzen in verschiedenen Zeitschriften und Sammelwerken sind, was die Aufsätze anbelangt, jene in der Zeitschrift „Hesperus“, in Ersch u. Gruber’s großer „Encyclopädie“, in Sartori’s „Real-Encyclopädie“, in Pierer’s „Universal-Lexikon“ besonders zu erwähnen, doch soll er in beinahe hundert Zeitschriften als Mitarbeiter vertreten sein. Der rastlose Mann, welcher sich in keine seiner Stellungen finden konnte, veröffentlichte auch seine litterarischen Werke auf den verschiedensten Gebieten des Wissens, er behandelte in mehreren deutschen und lateinischen Einzelschriften das erwähnte Georgikon zu Keszthely, gab außerdem andere ökonomische Schriften wie: „Gemeinnützige und ökonom. technische Belehrungen für Haushaltungen“ 2 Bde. (1816), „Das Ganze der Branntweinbrennerei“ (1818) u. dgl. heraus, edirte „Monumenta Hungarica“, 2 Bde. (1815–17), schrieb ein „Populäres Lehrbuch der Oekonomie“, 2 Bde. (1808), ein „Geogr.-statistisches Wörterbuch des österreichischen Kaiserstaates“ (1809), ferner auf philologischem Gebiete eine „Commentatio in orationem M. T. Ciceronis pro Marco Coelio Rufo“ (1824), „Ueber Horazens V Satyren“ (1822), eine „Theoret.-prakt. Anleitung zum deutschen Style“ u. A. m. In dem reichen handschriftlichen Nachlasse des gelehrten und so fleißigen Mannes befindet sich (vermuthlich zu Gran) auch ein biographisches Werk: „Gesammtes gelehrtes Ungarn“, aus mehreren tausend Biographieen bestehend.

Wurzbach, Biogr. Lex. XXVII. Bd. – Oesterr. National-Encyclopädie, Bd. IV. – Kehrein, Lexikon.


[100] *) Zu Bd. XXIX, S. 674.