ADB:Wesling, Andreas

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Artikel „Wesling, Andreas“ von Paul Bahlmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 139, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wesling,_Andreas&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 03:42 Uhr UTC)
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Wesling: Andreas W. (Wisling), gebürtig aus Osnabrück, studirte in Köln und erwarb daselbst den Magistergrad. Gegen das Ende des Jahres 1546 kam er als Lehrer des Hebräischen an die Akademie zu Königsberg, wurde aber von dort durch die osiandristischen Streitigkeiten ebenso wie noch in demselben Jahre der am 8. Mai 1551 zu seinem Nachfolger berufene Stancarus vertrieben. W. ging nach Wittenberg, wo er mit Melanchthon in Beziehung trat, der ihn am 10. Sept. 1552 dem Rostocker Professor der Theologie Draconites (s. A. D. B. V, 371) empfahl, durch dessen Vermittlung er 1553 als Professor der hebräischen Sprache nach Rostock berufen wurde. Hier arbeitete er trotz seines vorgerückten Alters mit jugendlicher Frische und Kraft für das Gedeihen der Universität und bot besonders alles auf, die darniederliegenden hebräischen Studien zu fördern. Als der Tod ihn am 4. Januar 1577 abberief, hatte er erreicht, daß nicht nur die hebräischen Sprachstudien als ein nothwendiges Glied der theologischen Wissenschaft betrachtet und gepflegt, sondern auch die alttestamentlichen Studien, deren Bedeutung vorher nur Wenige erkannt, gebührend geschätzt und getrieben wurden. Für den Eifer und die Liebe zur Sache, womit er gewirkt, zeugt noch heut ein Legat, das er für drei Studirende der Theologie ausgesetzt, die auf das Hebräische besonderen Fleiß verwenden müssen. Kein Wunder, daß sein Verlust allgemein betrauert wurde und zumal die am härtesten betroffene Universität – deren Mitglied, Joh. Freder, ihm auch ein Epitaphium widmete – sich an seiner Bestattung hervorragend betheiligte.

Vgl. Joh. K. Opitz, De tribus Wesselingiis, doctis Westphalis. Mindae 1740 (Programm). – D. H. Arnoldt, Historie der Königsberg. Universität. Th. II, S. 358; Zus. S. 63. – O. Krabbe, Die Univers. Rostock im 15. u. 16. Jahrh., Th. I, S. 548 ff.