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ADB:Wolf, Kaspar (Maler)

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Artikel „Wolf(f), Kaspar“ von Carl Brun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 777–778, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wolf,_Kaspar_(Maler)&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 22:49 Uhr UTC)
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Wolf(f): Kaspar W., Landschaftsmaler, geboren 1735 in Muri im Kanton Aargau, † 1798 zu Mannheim. W. war ein Schüler Lenzer’s in Konstanz am Bodensee. Er suchte in Augsburg, München und Passau Stellung, [778] kam jedoch nirgends auf einen grünen Zweig. Sogar im eigenen Vaterlande hatte er den Kampf des Lebens zu kämpfen. Er begab sich nach Paris, wo Loutherbourg ihn förderte, wo er konnte. Trotzdem kehrte er von dort arm nach Muri zurück. Um der Noth zu steuern, verband sich W. in Bern mit Wagner, bei dem er Schweizer Prospecte in colorirten Blättern herausgab. Er malte für Wagner 150 Bilder in Oel und Aquarell, die mit Text von Prof. Wittenbach erscheinen sollten. Nur eine Lieferung erschien jedoch, im ganzen ein Dutzend handcolorirte Blätter, von Pfenninger u. A. gestochen. Henzi in Bern setzte das Unternehmen fort und ließ unter Joseph Vernet’s Leitung in Paris die Originale Wolf’s durch Janinet und Descourtis in farbigen Kupferstichen vervielfältigen. Obgleich namhafte Künstler ihm ihre Radirnadel liehen, kamen aber auch in Paris nur wenige Lieferungen zu Stande. Alles in Allem erschienen bei Henzi und Wagner zusammen 34 Blatt. W. starb fern von der Heimath in ärmlichen Verhältnissen im Auslande.

Wolf’s Stärke lag in der Wiedergabe der Hochalpennatur: er war unerreicht als Darsteller der Gletscher und wilden Schluchten, der Alpenpässe, der Thäler und Wasserfälle der Schweiz. Aber auch den Schlössern und Schloßruinen widmete er seine Aufmerksamkeit. Es stachen nach ihm F. Janinet und Descourtis in Paris, J. J. Störcklin in Augsburg, Math. Pfenninger, J. R. Schellenberg, Balth. Anton Dunker, M. G. Eichler, H. Rieter, H. Bleuler, C. Wyß, Demense und die Gebrüder Walwert, J. C. und Georg Chr. Walwert. Wolf’s Hauptwerk blieb die mit Titelblatt von Dunker erschienene Folge: „Alpes helveticae“. Den Maler und Zeichner lernt man in der Kupferstichsammlung des eidgenössischen Polytechnicums kennen, wo er in der Bühlmann-Sammlung vertreten ist. Es sind sechzehn Bleistift-, Tuschzeichnungen und Aquarelle von ihm da. Es seien genannt: „Schloß Hünenberg im Canton Zug“ (1790), „Schiltwaldbach im Winter“, „Staubbachfall im Lauterbrunner Thal“, „Weg nach der Göschenen Alp im Canton Uri“, „Höhle am Wasserbach im Lande Schwyz“, drei Gletscherstudien „Fontäne bei Spa“ (1780), „Brücke über eine Felsenschlucht gespannt“, „Schloßruine“, „Landschaftsskizze“ (1781), „Gebirgsstudie“.

Nagler, Künstlerlexikon XXII, 45–46. – Füßli, Künstlerlexikon II, 6039. – Füßli, Die besten Künstler d. Schweiz V, 110–115. – Kataloge d. Kunstausstellgn. Luzern, 1869 S. 17 f.; 1889 S. 35.