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Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen I. Section/H07

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Heft 6 des Leipziger Kreises Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen von Gustav Adolf Poenicke (Hrsg.)
Heft 7 der Section Leipziger Kreis
Heft 8 des Leipziger Kreises
Die Beschreibungen sind auch als Einzeltexte verfügbar unter:
  1. Gohlis
  2. Peres
  3. Gaschwitz
  4. Die Napoleonslinde bei Wachau


[57]
Gohlis
bei Leipzig.


Zu den reizendst gelegenen Dörfern in Leipzigs Umgebung gehört unbedingt Gohlis. Hart an dem herrlichen Eichenwalde, das Rosenthal genannt, liegt das Dorf umschlossen von Wiesen und fruchtbaren Feldern an der vereinigten Pleisse und Parthe, welche unterhalb des Dorfes eine bedeutende Mühle treibt. Die hohe Kuppel des Schlosses blickt stattlich aus dichten Anpflanzungen hervor, und namentlich präsentirt sich das wahrhaft schöne Schloss von der Abendseite, wo die offenen Stellen der zum Park umgewandelten Rosenthalwaldung freie Aussicht gestatten. Gohlis ist im Sommer von einer grossen Anzahl angesehener Leipziger Familien bewohnt, die hier in grossen völlig städtisch erbauten Häusern leben, welche dem Dorfe das Ansehen einer Leipziger Vorstadt verleihen. Die beiden Restaurationen des Ortes, die Wasserschenke, von ihrer Lage an der Pleisse so genannt, und die Oberschenke, sind sehr besuchte Vergnügungsplätze des Leipziger Publikums, und namentlich findet man hier die berühmte Döllnitzer Gose, ein Waizenbier, das nur Leipzig und seine Umgebung kennt, von vorzüglicher Güte. Des Dorfes Südseite ist von dem kleinen Flüsschen Ritschke bespühlt, und jenseits derselben erhebt sich der von den Leipzigern sogenannte Kickerlingsberg, eine Höhe, die nicht – zwölf Ellen übersteigt. Dagegen ragt das Gelände nach Norden hin so weit empor, dass man von dort eine wirklich hübsche Aussicht geniesst. Die Fluren rainen mit Möckern, Wiederitzsch, Eutritzsch und dem städtischen Vorwerke Pfaffendorf, und die Zahl der einheimischen Gohliser mag ziemlich tausend Köpfe betragen. Unter den Häusern zu Gohlis ist das interessanteste, ein kleines unscheinbares Gebäude mit gesenktem Giebel, worin einst Schiller seine Sommerwohnung hatte. Ueber der Thür liess der Schillerverein zu Leipzig am 11. November 1841 eine gusseiserne Platte befestigen mit der Inschrift:

„Hier wohnte Schiller und schrieb das Lied an die Freude 1785.“
Zugleich hat der genannte Verein in Gohlis seit dem Jahre 1842 eine Gemeindebibliothek gegründet, die alljährlich nicht unbedeutend vermehrt wird, sowie an die Gohliser Schuljugend eine in Büchern bestehende alljährliche Prämienvertheilung angeordnet. Bei Gohlis befinden sich sehr hübsche von einem der Besitzer im Jahre 1756 angepflanzte Lindenalleen.

Gohlis ist eine alte wendische Niederlassung, und wohl ebenso alt wie das benachbarte Leipzig; es sollte jedoch richtiger Kohlitz geschrieben werden, welcher Name soviel als „Hügelland“ bedeutet. In den fernsten Zeiten war es nebst Möckern, Wahren und einigen andern Dörfern, Eigenthum des adligen Geschlechts derer von Warin, von welchem es an die reichbegüterten Herren von Pflugk gelangte. Der erste Besitzer von Gohlis aus dieser Familie war Tham (Damian) Pflugk, ein Sohn Nikel Pflugks auf Strehla und Frauenstein, dem auch Zöbigker und Möckern gehörte. Er war Rath des Markgrafen Wilhelm von Meissen und hatte zur Gemahlin Agnesen von Hirschfeld, aus dem Hause Mühlbach, welche ihm zwei Söhne, Sigismund und Nikolas gebar. Tham Pflugk wird von 1349 bis 1376 genannt, in welchem letztgenannten Jahre, er nebst seinem Bruder Otto, Möckern und Gohlis (nach noch vorhandener Lehnsurkunde) in Lehn und Würden bekam. Otto Pflugk überlebte seinen Bruder, und wird noch 1394 als Besitzer von Gohlis genannt, wo er gestorben zu sein scheint. Sein Sohn, Nikel Pflug, besass die väterlichen Güter von 1394 bis 1420, und hatte seinen Sitz auf dem Schlosse zu Grosszchocher, wo er mit Erlaubniss des Propstes zu St. Thomas eine eigene Hofkapelle gründete und einen Kaplan mit dem sonderbaren Namen Dobertobe anstellte, worüber die Confirmation noch im Pfarrarchiv zu Grosszschocher vorhanden ist. Nikel Pflugk der jüngere, des vorigen Erbe, besass die Güter Grosszschocher, Windorf, Pötzschkau, Möckern und Gohlis, doch hatte an die beiden letztgenannten Ortschaften auch sein Vetter, Nikel Pflugk auf Knauthain, Ansprüche, die er jedoch an Ersteren durch einen 1462 errichteten Vertrag abtrat. Hans Pflugk der ältere, des Vorigen Sohn, besass durch Erbfälle und Verheirathung, ausser den väterlichen Gütern auch Fuchshain, Pomsen, Seiffertshain, Laussen, Göhrens und Albertsdorf. Sein Tod erfolgte 1490.

Auf Hans Pflugk folgte im Besitze der Güter dessen Sohn, Hans der jüngere, zu dessen Zeit Fuchshain von der Familie wegkam. Er lebte bis 1550 und hinterliess vier Söhne, die sich dergestalt in die Güter theilten, dass der älteste, Hans, Zschocher und Gohlis, Moritz Pomsen und Seiffertshain, Georg Pötzschkau, und der jüngste, Wolf, Windorf, Lausen, Göhren und Möckern bekam. Hans Pflugk lebte nicht lange und musste 1535 einen grossen Theil von Gohlis wiederkäuflich an die Stadt Leipzig abtreten. Bei seinem 1538 erfolgten Tode, hätte ihn, da er ohne Nachkommen starb, sein Bruder Moritz beerben müssen, aber dieser gelehrte wackere Edelmann, ein treuer Freund Luthers und Melanchthons, hatte durch ein Liebesverhältniss mit Barbara von Legmer, Christoph Weissens zu Leipzig Ehefrau, sich zur Ermordung des Ehemanns hinreissen lassen, und 1537 auf dem Markte zu Leipzig sammt der Geliebten unter dem Schwerte des Nachrichters geendet. Wir [58] haben bereits bei der Beschreibung Pomsens uns weitläufiger über diesen Moritz Pflugk, den die Familie den Unglücklichen nennt, im Gegensatz zu Bischof Julius Pflugk, dem Glücklichen, ausgesprochen.

Georg Pflugk, der dritte Bruder, besass ursprünglich nur Pötzschkau und Albertsdorf, erhielt aber nach Hansens Tode Zschocher und das vom Rathe zu Leipzig zurückgelöste Gohlis. Im Schmalkaldischen Kriege wurde er von den Abgesandten des Churfürsten Johann Friedrich des Grossmüthigen gefangen, weil er ein eifriger Anhänger des Herzogs Moritz war. Seine Gemahlin Barbara, gebar ihm blos eine Tochter, die nach ihres Vaters 1549 erfolgtem Tode, Hans, Edlen von der Planitz auf Belgershain zum Vormunde bekam. Bruno und Wolf Pflugk auf Windorf, trafen 1552 mit ihrer Muhme Barbara einen Vergleich, worin sie ihr 700 Gulden zur Ausstattung, 300 Gulden zu Schmuck und 100 Gulden zu einer Kette versprachen. Bruno und Wolf Pflugk, waren die Söhne des schon erwähnten vierten Sohnes Hans Pflugks des jüngeren, Wolf, der von seinen Brüdern, obgleich der jüngste, zuerst mit Tode abging (1533), worauf Wolf und Bruno unter Vormundschaft ihrer Vettern standen, und nach ihrer Volljährigkeit die väterlichen Güter gemeinschaftlich besassen, bis ihnen auch Zschocher zufiel, und sie dergestalt theilten, dass Bruno Pflugk, Grosszschocher, Lausen, Albertsdorf und Gohlis, Wolf Windorf, Möckern und Göhrenz bekam. Letzterer verkaufte 1562 an seinen Bruder den Sattelhof Möckern für 4000 Gulden. Bruno, der den kinderlosen Bruder überlebte, empfing nach dessen Tode alle ihm gehörigen Güter, so dass er Zschocher, Windorf, Göhrenz, Lausen, Albertsdorf, Möckern und Gohlis besass. Im Jahre 1555 war Bruno Pflugk, Hauptmann zu Zeitz, und wird als ein stattlicher, tapferer und kluger Mann gerühmt, der jedoch etwas zu viel Prachtliebe besass. Daher mag es gekommen sein, dass sich Bruno Pflugk häufig in Geldverlegenheit befand, und die Güter nach und nach an seinen Schwiegersohn verpfändete. Dieser, Karl von Dieskau, besass schon 1586 Grosszschocher und Windorf unterpfändlich, und erstand diese Güter 1592 sub hasta, in welchem Jahre sein Schwiegervater mit Tode abging, wodurch auch die übrigen Güter in Dieskaus Besitz gelangten. Seine Tochter Margarethe vermählte sich 1598 mit Andreas Pflugk auf Mausitz, und eine zweite Tochter, Sabina, mit Kaspar von Hacken auf Kitzen. Karl von Dieskau stand im Verdacht, dem Cryptocalvinismus ergeben zu sein, weshalb er am chursächsischen Hofe, wie auch in Merseburg, grossen Anstoss erregte, und viele Unannehmlichkeiten hatte. Sein Tod erfolgte 1620 und Hieronymus von Dieskau, vermählt mit Agnes von Hacke auf Kitzen, der einzige Sohn des Verstorbenen, wurde dessen Erbe. Als er 1630 starb, führte die Wittwe über ihre vier Kinder, drei Knaben und eine Tochter, die Vormundschaft, aber der dreissigjährige Krieg brachte ihr solche Verluste, dass die Güter stark verschuldet werden mussten. Der älteste Sohn, Karl Simon von Dieskau nahm, anfänglich mit seinem jüngsten Bruder in Gemeinschaft, später allein, die Güter an und schloss mit den Brüdern einen Erbvertrag, wodurch er ihnen eine Jahresrente zu zahlen versprach. Er starb 1654 unvermählt, und seine Brüder Otto und Bruno von Dieskau nahmen von den Gütern Besitz. Otto starb 1682 ohne Nachkommen, und der Bruder, vermählt mit Helene von Strachwitz geborener von der Dahm, war Eigenthümer sämmtlicher Güter, musste jedoch eines nach dem andern verkaufen. Von seinen drei Söhnen starb Karl Simon sehr jung, Georg Friedrich fiel im zwanzigsten Lebensjahre in einer Schlacht gegen die Franzosen, und Hieronymus Bruno starb als Pachter des Rittergutes Trakendorf bei Jena. Von des Letzteren fünf Töchtern starben Maria und Anna Sophie unvermählt und hochbejahrt 1742 zu Grosszschocher, als Besitzerinnen eines kleinen Bauerngütchens; auf dem Schlosse aber, das der Familie Jahrhunderte gehört, sass ein Herr von Ponikau. Hieronymus Bruno der ältere starb am 1. Mai 1690, nachdem er Gohlis und Möckern schon 1670 an den chursächsischen Leibarzt und Professor Dr. Michael Heinrich Horn in Leipzig verkauft hatte. Dessen Tod erfolgte 1681 und Gohlis kam in Besitz seines Schwiegersohnes, des chursächsischen Rathes und Ordinarius der Juristenfakultät, Dr. Lüder-Menke, eines Mannes, dem Gohlis viel Dank schuldig ist, denn 1724, zwei Jahre vor seinem Tode, legte er ein Capital von 600 Thalern nieder, um eine wöchentliche Betstunde für Alte und Kranke einzurichten, weshalb man im Gemeindehause einen Betsaal herstellte. Zwei Jahre nachher gab der Nachbar Hans Lorenz zu gleichem Zwecke, als Vergütung für den Prediger und Lehrer, ein Capital von hundert Gülden her, und die Gattin des Professors Künhold, Lüder-Menkes Tochter, bestimmte, dass zwei Vesperprediger an der Paulinerkirche zu Leipzig die Zinsen von 1000 Thalern erhalten, und dafür jeden Sonntag Nachmittag im Betsaale zu Gohlis eine Predigt halten sollten. Um das Jahr 1750 gehörte Gohlis dem Kaufmann und Kammerrath, auch Rathsbaumeister zu Leipzig, Caspar Richter, dem Erbauer des herrlichen Gohliser Schlosses. Er erbaute dasselbe in den Jahren 1755 und 1756 auf der Stelle von drei Halbhufengütern, und nannte es das Thurmgut. Nach Richters Tode vermählte sich dessen Wittwe (1771) mit dem Hofrath Böhme, diesem um Gohlis so hochverdienten Manne, der 1772 auch das Rittergut durch Kauf an sich brachte. Böhme liess das Innere des Schlosses von dem berühmten Oeser mit prachtvollen Allegorien schmücken, den Betsaal bequemer einrichten, schaffte auf seine Kosten eine Orgel an, vermehrte das Legat des Professor Kühnhold um 1000 Thaler, setzte 2000 Thaler zur Unterhaltung des Betsaales aus, 1000 Thaler für Wittwen und Waisen und 240 Thaler für das Orgelspiel. Ueberall liess er Lindenalleen anlegen und das Dorf pflastern. Es ist uns nicht bekannt, ob ein Denkmal zu Gohlis das Andenken dieses wohlthätigen Mannes ehrt. Er starb sammt seiner Gattin am 30. Juni 1780.

Im Jahre 1763 kam das Rittergut Gohlis durch Erbschaft an die Stadt Leipzig, und blieb deren Eigenthum bis vor wenigen Jahren, wo es zum Verkauf ausgeboten wurde. Die Gohliser steckten die Köpfe zusammen und meinten, dass aus dem Schlosse sich eine prachtvolle Kirche herstellen liess, und überhaupt verschiedene Gründe es als höchst vortheilhaft darstellten, wenn die Gemeinde das Gut erkaufte. Während man darüber stritt und sich nicht einigen konnte, begann die Subhastation und das herrliche Besitzthum wurde für einen sehr massigen Preis Eigenthum des Baron von Alvensleben, der 1838 mit Tode abging und Gohlis seiner Wittwe hinterliess. Der jetzige Besitzer ist deren Sohn, Herr Baron J. H. G. von Alvensleben. – Die Gerichte zu Gohlis, sowie die Verwaltung der Böhmeschen Stiftung sind übrigens in den Händen des Stadtraths zu Leipzig geblieben. –

Gohlis ist nebst Möckern in die ziemlich weit entlegene Kirche zu Eutritzsch eingepfarrt, ein altes neuerdings gründlich restaurirtes Gebäude, [59] das 1503 vom Bischof von Merseburg, Thilo von Trotha, eingeweiht wurde. Vor dem Jahre 1544 gehörte Gohlis in die Thomaskirche zu Leipzig, wohin auch bis 1543 das Dorf Möckern eingepfarrt war. Die vielen interessanten Alterthümer, welche die Kirche zu Eutritzsch barg, sind dem Alterthumsvereine in Dresden überlassen worden, selbst der alte ehrwürdige Altar mit seinen trefflichen Schnitzarbeiten, hat einem modernen Nachfolger Platz machen müssen. Bis zum Jahre 1684 war Gohlis nach Eutritzsch auch eingeschult, seit dieser Zeit aber hat es einen eigenen Lehrer. Durch die Bemühungen der beiden ehemaligen Gohliser Wirthe, Berthold und Legel, kam es 1817 zum Umbau des Schulhauses, in welchem sich der Betsaal, das Schullokal und die Wohnung des Lehrers befinden. Die Schuljugend ist in zwei Klassen abgetheilt und besteht aus etwa 170 Köpfen.

Otto Moser.     




Peres.


Auf einer von allen Seiten sich erhebenden Ebene liegt anderthalb Stunden nordöstlich von Pegau, eine Stunde südöstlich von Zwenkau, eine Stunde von Rötha und drei Stunden von Borna an einem kleinen Eichenhain das Dorf Peres. Dasselbe zählt etwa zweihundert Einwohner, die sich nur mit Oekonomie beschäftigen, und gehört zu dem hiesigen altschriftsässigen Rittergute.

Peres ist ein sehr alter Ort. Bereits im elften Jahrhundert geschieht desselben Erwähnung, denn schon damals war das hiesige Schloss der Stammsitz eines adlichen Geschlechts, das wahrscheinlich ursprünglich einem Sorbenstamme angehörte und gemeinschaftliche Sache mit den eindringenden deutschen Siegern machend, von diesen im Besitze seines Eigenthums gelassen wurde. So wird Baderich von Peres (Peris, Boritze) im Jahre 1073 genannt, der ausser dem Dorfe Peres in hiesiger Gegend auch noch andere Güter besass. 1090 finden wir Peres als Eigenthum des Grafen Wiprecht von Groitsch, des mächtigsten Dynasten weitumher. Es dürfte hier der Ort sein, über diesen in Sachsens Geschichte so oft vorkommenden Grafen von Groitzsch, einige Worte zu sagen, welche aus einer Lebensbeschreibung des jüngeren Grafen von Groitzsch, die ein fast gleichzeitig mit ihm lebender Klosterbruder niederschrieb, entnommen sind.

Der König der Dithmarschen, Edelrich, hatte zwei Brüder, Dittmar und Herlibo, von denen Letzterer Vater von drei Söhnen Edelreich, Vridelo und Herlibo wurde. Der junge Herlibo vermählte sich mit einer Norwegischen Prinzessin, die ihm Suetibor und Wolf gebar. Wolfs Gemahlin war eine Prinzessin von Dänemark und die Mutter Wipprechts I. Als die Prinzen von Dänemark nach ihres Vaters Tode dem Schwager Wolf bitteres Unrecht zufügten, zog dieser gegen sie mit Waffengewalt, und es gelang ihm sogar, sie zu erschlagen; nach Wolfs Tode aber setzte sich Wipprecht in des Vaters erobertem Lande in der Mark Brandenburg fest und zeichnete sich hier durch Muth und Klugheit dergestalt aus, dass der mächtige Graf Goswin zur Leye, ihm seine Tochter, Sigena, zur Gemahlin gab, die ihm Gattersleben und Morungen als Ausstattung zubrachte. Aus dieser Ehe entsprangen zwei Töchter und ein Sohn, Wipprecht, und als der Vater in dem rüstigsten Lebensalter plötzlich mit Tode abging, vermählte sich Sigena bald darauf mit einem Grafen von Lengefeld.

Der junge Graf Wipprecht lebte am Hofe des Markgrafen Udo von Stade, und als er herangewachsen war, belehnte ihn der Markgraf mit der Stadt Tangermünde. Aber die kriegerischen Eigenschaften des Vaters lebten auch im Sohne, und da er sein Gebiet durch Waffengewalt zu vergrössern anfing, rieth man dem Markgrafen Udo, einen so gefährlichen Nachbar zu entfernen. Udo, der Wipprecht ebenfalls zu fürchten begann, veranlasste darauf Wipprecht zu einem Ländertausche, in dessen Folge der junge Graf die Grafschaft Groitzsch an der Elster nebst mehreren Gütern in der Nordmark empfing. Zur Residenz erhob Wipprecht die Burg Groitzsch (deren Ruinen man vor kurzem auszugraben begonnen hat), und von hier aus befehdete der unruhige Kriegsmann den benachbarten Adel, bis dieser sich gegen ihn verband und ihn zur Flucht nach Böhmen zwang, wo er beim Herzog Wratislaw freundliche Aufnahme fand. Aber auch hier vermochte der Graf nicht Ruhe zu halten, sondern beredete den Herzog sich die Königskrone zu verschaffen, wofür er dem Kaiser, der damals sowohl mit den Sachsen, als auch in Italien viel zu thun hatte, eine bedeutende Unterstüzung an Geld und Mannschaft versprach. Wratislaw empfing wirklich die Böhmische Krone und sandte nunmehr dem Kaiser ein stattliches Heer unter Wipprechts Anführung, das sich durch seine Tapferkeit vor allen auszeichnete, und namentlich bei der Erstürmung Roms grosse Dienste leistete. Beim Heere befand sich auch Wratislaws junger Sohn, Borivor.

Trotz der grossen Dienste und der hohen Stellung des tapferen Verbündeten, erlaubte sich dennoch der Kaiser zu Verona einen sehr starken Scherz um des Grafen Mannhaftigkeit zu prüfen. Als nämlich Wipprecht in den Hof des nahen Schlosses Theodorici trat, liess man auf Befehl des Kaisers einen Löwen auf ihn los, den indessen der furchtlose Graf bei der Mähne fasste und dergestallt schüttelte, dass die Bestie von ihrem gewaltigen Gegner abliess und die Flucht ergriff. Als nun Wipprecht erfuhr, auf wessen Befehl der gefahrvolle Spass stattgefunden habe, bat er sofort um seinen Abschied und liess alles zum Aufbruch rüsten, worauf der erschrockene Kaiser ihn dringend aufforderte, zu bleiben. Erst als die Bischöfe von Mainz, Halberstadt, Münster und Cöln dem beleidigten Manne 1900 Mark Gold jährliches Einkommen und ausserdem Ländereien, der Kaiser aber die Schlösser Leissnig und [60] Dornburg mit 600 Mark Goldes als Erbzinsen zugesichert hatten, wurde der Frieden wieder hergestellt, und Wipprecht blieb bei dem Kaiser bis das Böhmische Heer in die Heimath zog.

Als nun Wipprecht nach Böhmen zurückkam und den jungen Borivor dem Vater als tüchtigen Kriegsmann vorstellte, wollte der König den Grafen reichlich belohnen, dieser aber schlug Alles aus, weil er im Stande sei, durch sein Schwert Gold und Ehre zu erwerben so viel er wolle. Darauf vermählte ihm Wratislaw seine Tochter Judith, die als Aussteuer die Gaue Nisan und Budissin empfing. Jetzt begann Wipprecht einen Rachezug gegen die Edelleute, welche ihn einst von der Burg Groitzsch vertrieben, und als der Markgraf von Meissen dem bedrohten Adel zu Hülfe kam, theilte er dessen Niederlage. Auch Markgraf Eckbrecht von Braunschweig gehörte zu Wipprechts Feinden, und kündigte ihm Fehde an. Bei Teuchern kam es zur Schlacht, worin ein Braunschweigischer Ritter von ungeheurer Stärke auf den Grafen ansprengte, mit der Lanze dessen Schild und Visir durchstiess und ihm zwei Zähne ausrannte. Hierüber erzürnt, durchbohrte der Graf seinen Gegner mit dem Schwerte, spaltete ihm Helm und Haupt, und warf sich mit seinen Leuten dergestalt auf die feindlichen Massen, dass diese bald in wilder Flucht das Schlachtfeld verliessen.

So war Graf Wipprecht von Groitzsch einer der mächtigsten Herren des Reiches, überall gefürchtet und beneidet. Oft aber, wenn er auf der Burg zu Groitzsch ein friedliches Leben führte kamen ihm Gedanken dass er sich oft gegen Gottes Gebote vergangen habe, und etwas zur Sühne seiner Sünden thun müsse. Auf den Rath des Erzbischofs von Magdeburg beschloss der Graf eine Bussfahrt nach Rom, wo er dem Papste die Füsse küsste und Absolution empfing, doch befahl ihm der Statthalter Christi, auch bei dem Patriarchen von Spanien Vergebung zu erflehen. Dieser nahm dem Grafen das Versprechen ab, in der Heimath ein Kloster zu bauen und mit 12 Mönchen zu besetzen, wozu er ihm als Altarreliquie einen Daumen des heiligen Jacob schenkte. Nahe am Städtchen Pegau, nicht weit von Groitzsch, kaufte Wipprecht nach seiner Rückkunft ein Schloss, das einem Ritter von Erp gehörte, liess es abbrechen, und errichtete auf dessen Stätte das später so berühmte Kloster St. Jacob bei Pegau. Die Sage behauptet, der Graf habe beim Klosterbau mit seinen Hofleuten drei Jahre lang den Maurern Handreichung gethan, und namentlich bei der Einweihung des Platzes durch die Bischöfe von Zeitz und Merseburg eigenhändig zwölf mit Steinen gefüllte Körbe auf die Grundwinkel der Gebäude getragen. Neben dem Kloster baute sich der Graf ein Schloss, mit einer dem heiligen Nikolas geweihten Kapelle. Der erste Abt hiess Bero und starb 1100. Zu den Gütern, welche Graf Wipprecht dem Kloster verschrieb, gehörte auch das Dorf Peres.

Im Jahre 1109 zog Graf Wipprecht mit seinen Söhnen zu Kaiser Heinrich V. nach Mainz, zu welcher Zeit seine Gemahlin Judith mit Tode abging und im Kloster Pegau ihre Ruhestätte fand. Im nächsten Jahre vermählte sich der Graf mit einer verwittweten Gräfin von Beichlingen, und sein Sohn Wipprecht mit deren Tochter, so dass Vater und Sohn an einem Tage prächtiges Beilager hielten. Damals fiel ihm durch den Tod des Ritters von Wiese auch das Städtchen Wiesenburg sammt dem dortigen Kloster zu, in welches letztere der Graf seine wiederum verwittwete Mutter Sigena zur Aebtissin setzte, welche auch daselbst starb. Als später die Nonnen ein liederliches Leben begannen, jagte er sie aus dem Kloster, und versetzte sie in das von ihm erbaute Reinsdorf an der Unstrut.

Bald entstand zwischen Kaiser Heinrich und dem Grafen Wipprecht ein Streit, der von grossen Folgen war. Der Kaiser hatte nämlich 1111 den jungen König Borivor von Böhmen des Reichs entsetzt und selbiges dem Suatuplok verliehen. Obgleich nun Graf Wipprecht häufig für seinen Schwager intercedirte, war doch Alles vergebens, bis auf einem Zuge des Kaisers nach Polen, Graf Wipprecht den König Suatuplok, der ihm heimlich nachstellte, morden liess. Da hierauf die Böhmen das Heer verliessen, musste der Kaiser den Grafen bitten, ihnen seinen Beistand nicht zu entziehen, was dieser auch unter der Bedingung that, dass Borivor die Böhmische Krone zurückerhielt. Als nun des Grafen Wipprecht Sohn nach Prag eilte, um seinem Oheime des Kaisers Zusage mitzutheilen, besann sich dieser eines Andern, belehnte Ladislaus, Suatoploks Bruder mit Böhmen, zog darauf vor Prag, nahm Borivor wie auch den jungen Wipprecht gefangen, und liess sie auf das Schloss Hammerstein in Verwahrung bringen. Um seinen Sohn zurückzulösen, musste Wipprecht dem heimtückischen Kaiser, Leissnig, Morungen und die Gaue Nisan und Budissin abtreten, welche Heinrich dem Grafen Hoyer von Mannsfeld verlieh. Im Jahre 1013 fiel Graf Wipprecht in des Kaisers Ungnade, und hatte dabei noch die Kränkung, dass zu seinen Gegnern auch der eigne Sohn gehörte, dem Heinrich für seine Dienste die Stadt Naumburg versprach. Der alte Graf Wipprecht verband sich gleichfalls mit seinen Anhängern, und befestigte die Burg zu Groitzsch aufs Beste, so dass dieselbe den Truppen des Kaisers und Königs Ladislaus von Böhmen widerstand, welche vor deren Mauern fünfhundert Todte zurück liessen. Weil nun der junge Wipprecht der Belagerung des väterlichen Schlosses beigewohnt hatte, verlangte er die versprochene Stadt, der Kaiser aber schlug ihm das Gesuch ab und belehnte einen Andern damit, worauf der junge Wipprecht den Kaiser verliess und sich mit dem Vater aussöhnte.

Im nächsten Jahre verband sich Graf Wipprecht mit dem Grafen von Orlamünde und Landgraf Ludwig von Thüringen, als sie aber deshalb zu Wahrnstädt (Varnstädt?) eine Zusammenkunft hielten, überfiel sie der Graf Hoyer von Mannsfeld mit dreihundert Reitern, wobei der Graf von Orlamünde seinen Tod fand, Ludwig durch die Flucht entkam und Wipprecht verwundet, gefangen und auf das Schloss Leissnig gebracht wurde. Von hier führte man ihn nach Würzburg, wo ein Reichstag beisammen war, und als der Graf hier den Fürsten vorgestellt wurde, verurtheilten ihn diese einstimmig zum Tode. Ritter Conrad von Pleissen bekam den Auftrag, ohne Verzug den Verurtheilten enthaupten zu lassen, da aber Conrad eine Uebereilung verhindern wollte, zögerte er so lange mit der Hinrichtung dass der junge Graf Wipprecht Zeit hatte vom Kaiser des Vaters Leben zu erbitten, doch musste er diesem die schöne Grafschaft Groitzsch abtreten. Der alte Graf blieb drei Jahre im Kerker, und seine beiden Söhne irrten heimathslos in den Merseburger Waldungen umher, bis sie Aufnahme bei den Sachsen, den Todfeinden des Kaisers fanden. In der Schlacht am Wolfesholze, den 11. Februar 1115, nahm der junge Graf Wipprecht Rache am Grafen von Mannsfeld für des Vaters Gefangenschaft, indem er ihm nach einem furchtbaren Kampfe das [61] Haupt spaltete. Hierauf verstärkte sich der junge Wipprecht dergestalt, dass er bald den Kaiser zwang, den alten Grafen aus dem Gefängniss zu entlassen und ihm die Grafschaft Groitzsch zurückzugeben. Wipprecht zog nach Leissnig, das er eroberte, und ging dann auf den Reichstag nach Worms, wo er dem Kaiser für seine Entledigung aus dem Gefängniss dankte, und gegen Erlegung von 2000 Mark Silbers mit dem Markgrafenthum Lausitz belehnt wurde.

Es war im Anfange des Jahres 1124, als der alte Graf Wipprecht in einem Dorfe, Halle genannt, das Gedinge hielt, und in der Nacht ein Feuer ausbrach, das durch umherliegendes Stroh genährt, rasch um sich griff. Das Schlafzimmer des Grafen wurde ebenfalls von den Flammen ergriffen, und als er erwachte, trat er das Feuer mit den blossen Füssen aus und legte sich wieder zur Ruhe, obgleich er sich die Füsse bedeutend verletzt hatte. Bald fühlte der alte Herr eine ernste Unpässlichkeit, so dass er sich nach seiner Burg bringen liess, vorher aber im Jacobskloster zu Pegau sein Gebet verrichtete. Die Krankheit verschlimmerte sich immer mehr, und nun berief der Graf mehrere Bischöfe und den Abt Windolf von Pegau an sein Lager und verlangte von ihnen Rath und Hülfe. Die geistlichen Herrn riethen dem Kranken in den Orden des heiligen Benedikt zu treten, und derselbe fügte sich willig, indem er ihnen sein Ritterschwert übergab und am nächsten Tage unter grossen Feierlichkeiten von dem Convente des Klosters zu St. Jacob zu Pegau als Ordensbruder aufgenommen wurde. In Stille und Gehorsam verharrte der alte Held bis zu seinem Tode, der schon am 22. Mai 1124 erfolgte. Die Kirche zu Pegau besitzt noch Graf Wipprechts aus der abgebrochenen Klosterkirche herübergebrachten Leichenstein. Sein Sohn, widmete der Seele des Vaters das Dorf Carsdorf, und fand seine Ruhestätte in der Klosterkirche neben dem Eltern (1130).

Zu welcher Zeit Peres von dem Kloster weggekommen ist, darüber fehlen alle Urkunden, doch muss es sehr zeitig geschehen sein, denn bereits im funfzehnten Jahrhundert war der Ort wieder im Besitz der Familie von Peres, von der 1477 Hans von Peres, und 1489 Sebastian von Peres urkundlich vorkommen. Hans von Peres, dem auch Medewitzsch gehörte, stiftete zur Zeit der Reformation in der dasigen Kirche eine Messe, und verordnete dem Priester daselbst ein Decem von Peres und Pulgar. Die Herren von Peres behielten ihr Stammgut bis zum Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, wo es in Besitz eines Herrn von Hof, späterhin des Generals von Haxthausen, und von diesem an die Familie Rummel gelangte, welche es in der Person des Kaufmanns Rummel zu Leipzig, noch im Jahre 1822 besass. Später gehörte Peres dem Kaufmann Simons, der jetzige Eigenthümer aber ist Herr Albert Löber. Zu dem Rittergute gehört noch amtsässig das Dorf Pulgar und die grössere Hälfte von Piegel. Das Gut hat fast durchgängig neue Wirthschaftsgebäude mit einem Thürmchen und ein schönes grosses Herrenhaus, sowie bedeutende Oekonomie. Auf dem Schlosse befand sich in der Vorzeit eine Kapelle, welche späterhin eingangen ist, doch mussten jährlich allda in einem Saale sechs Predigten gehalten werden, welche man die Saalpredigten nannte.

Peres ist in die Kirche zu Pulgar eingepfarrt und Filial von Zwenkau, dessen Diakonus allda das Pfarramt verwaltet, doch ist auch der Pfarrer zu Medewitzsch verpflichtet, in Pulgar alljährlich neunzehn Predigten zu halten. Die hübsche obgleich einfache Kirche, wurde 1773 von Grund aus neu erbaut, nachdem das alte 1609 auf dem Grunde des uralten Gotteshauses errichtete Gebäu sehr wandelbar geworden war. Die Schule, deren Collatur dem Rittergutsbesitzer zusteht, zählt durchschnittlich funfzig Kinder.

L.      




Gaschwitz.


Das Rittergut Gaschwitz liegt in der freundlichen Pleissenaue, zwei Stunden von Leipzig entfernt, dicht an der vorüberführenden Sächsisch-Bairischen Eisenbahn und nicht weit von dem Saume des weitausgedehnten Harthwaldes. Es ist von einem wohlgebauten hübschen Dorfe umgeben, in dem sich dreiundzwanzig Güter und Hausgrundstücken befinden, deren Einwohnerschaft etwa zweihundert Köpfe beträgt. Die Gaschwitzer Fluren rainen mit Debitzdeuben, Grossdeuben, Städteln und in der Aue auch mit Cröbern, weshalb Theile derselben nicht selten Ueberschwemmungen der Pleisse ausgesetzt sind. Das Rittergut, von dem linken Pleissenufer durch einige Teiche getrennt, hat eine ziemlich bedeutende und trefflich geführte Oekonomie nebst Ziegelei und ist seit Jahrhunderten mit dem hart an Grossdeuben angrenzenden Debitzdeuben vereinigt. Durch dieses Beigut steht dem Besitzer des Rittergutes Gaschwitz das Patronatsrecht über die Kirche zu Grossdeuben zu. Es ist nicht zu bezweifeln, dass einst die vier Dörfer Grossdeuben, Debitzdeuben, Kleindeuben (auch Probstdeuben genannt) und Gaschwitz zusammengehörten, bei einer Theilung oder einem Verkaufe aber der Herr auf Gaschwitz und Debitzdeuben sich die Kirchenlehn vorbehielt. Uebrigens ist die Kirche zu Grossdeuben eine Filial- oder vielmehr Schwesterkirche von Grossstädteln, und mit der Besetzung des dasigen Pfarramts wechselt der Herr auf Gaschwitz mit dem auf Grossstädteln ab.

Gaschwitz, wie fast alle in hiesiger Gegend gelegenen Ortschaften, ist Slavischen Ursprungs, folglich ein uraltes Dorf. Im dreizehnten Jahrhundert [62] werden urkundlich einigemale Edelleute des Namens „von Gaschwitz“ genannt, die höchst wahrscheinlich auf dem hiesigen Gute hausten, und um das Jahr 1390 lebte ein Reinhold von Gaschwitz zu Halle als städtischer Waffenmeister oder Soldhauptmann. Im funfzehnten Jahrhundert gehörte Gaschwitz den Pflugken, dieser alten, reichen und mächtigen Familie, welcher, ausser vielen andern Besitzungen, rings um Leipzig die meisten Rittergüter gehörten. Mit dem Ende des sechszehnten Jahrhunderts begann der Wohlstand der Pflugke zu schwinden und ihre Güter befanden sich zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts grösstentheils in anderer Hand. Gaschwitz gehörte 1616 dem Junker Jobst Brand von Lindau von dem es an seinen Sohn Hans Friedrich Brand von Lindau überging. Dieser war Fürstlich Magdeburgischer Kammerrath und Amtshauptmann der Aemter Wolmirstädt, Wanzleben und Treuleben, vermählte sich mit Elisabeth von Bodenhausen aus dem Hause Ostrau, und starb zu Halle am 28. Januar 1667. Seine Wittwe lebte auf dem Schlosse zu Gaschwitz, und wurde am 22. Juni 1694 in der Kirche zu Grossdeuben beigesetzt, wo ihr Epitaphium noch vorhanden ist.

Auf die Brande von Lindau folgte als Besitzer von Gaschwitz und Debitzdeuben Volkmar Friedrich von Zehmen, ein Sohn Georg Oswalds von Zehmen, der indessen das Gut nur sehr kurze Zeit besass, indem er 1702 es an Georg Friedrich von Hopfgarten, königlich Polnischen und churfürstlich Sächsischen Generalmajor und Kommandanten der Festung Pleissenburg zu Leipzig verkaufte. Dieser Herr liess die Kirche zu Grossdeuben 1716 neu aufführen; in demselben Jahre aber veräusserte er Gaschwitz an den Protonotarius des Oberhofgerichts zu Leipzig, Benjamin Magen aus Greussen in Thüringen, welcher am 6. September 1722 zu Leipzig starb und zwei Söhne hinterliess, von denen der ältere, Heinrich Magen, Juris utriusque Candidatus, das Gut übernahm und am 24. Juli 1737 mit Tode abging, worauf Gaschwitz im Besitz seines Bruders, Dr. Ludwig Magens, Rechtskonsulenten in Leipzig, kam. Von ihm wird gesagt, dass er durch sein holdseliges Wesen die Herzen seiner Unterthanen ungemein an sich gezogen und durch seine gute Wirthschaft das Rittergut trefflich angebracht und mit vielen Kosten das hiesige Herrenhaus splendid ausputzen, auch besonders den Garten auf das Schönste einrichten lassen. Dr. Ludwig Magen starb als Hof- und Justizrath um das Jahr 1780. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gehörte Gaschwitz mit Debitzdeuben dem Fräulein Emilie von Leyser und später der Familie Aster. Derzeitiger Besitzer ist Herr Domherr Dr. Friederici zu Leipzig.

Gaschwitz mit Debitzdeuben, Grossdeuben und Kleindeuben sind in die Kirche zu Grossdeuben eingepfarrt. Der General und Festungskommandant Georg Friedrich von Hopfgarten liess 1716 das uralte baufällige Kirchlein abbrechen und an dessen Stelle das noch jetzt stehende geräumige und freundliche Gotteshaus errichten. Dasselbe empfängt sein Licht durch neun Bogenfenster und ist mit einem geschmackvollen Thurme verziert. Mit der neuen Kirche entstand auch zu gleicher Zeit zu Grossdeuben eine besondere Pfarrwohnung nebst Scheune und Stallgebäuden; da jedoch der Pfarrherr seinen Wohnsitz in Grossstädleln hat, so wurde die Pfarre mit den dazugehörigen Grundstücken verpachtet. Bis zum Jahre 1715 musste der Glöckner zu Grossdeuben, der später unter dem Namen eines Schulmeisters im Consistorium confirmirt ward, die jüngeren Kinder im Katechismus und Schreiben unterrichten, während die grösseren die Schule in Städteln besuchten. Durch einen von den Kirchenpatronen – dem General von Hopfgarten auf Gaschwitz und dem Obersten von Lüttichau auf Grossstädteln – getroffenen und vom Consistorium bestätigten Vergleich, geschah die Absonderung des Schuldienstes von der Schullehrerstelle zu Grossstädteln am 27. März 1715, und dem bisherigen Glöckner und nunmehrigen Schulmeister lag zugleich auch die Pflicht ob, in der Kirche zu Grossdeuben die Betstunden abzuhalten. – Bei einem am 28. Januar 1715 im Pfarrhause zu Grossstädteln ausgebrochenen Brande sind alle älteren kirchlichen Nachrichten verloren gegangen.

Zu den merkwürdigen Begebenheiten, welche Gaschwitz betroffen, gehört die unmenschliche Behandlung, welche die Einwohnerschaft 1631 von den Schwedischen und 1632, 1634 und 1642 von den Kaiserlichen Kriegsvölkern erdulden musste, welche plündernd und verheerend, sämmtliche Dörfer der Umgegend heimsuchten. Verschiedene Male herrschten in Gaschwitz pestartige Krankheiten, und eine Chronik erzählt, das 1681 am 7. October ein Weib aus Eisleben in der hiesigen Schenke einsprach, und daselbst einiges Reisegeräth, Wäsche und Kleidungsstücke verkaufte, wodurch die Pest in das Dorf gebracht wurde. Von einer Seuche, die 1741 in der Nachbarschaft herumschlich, blieb Gaschwitz befreit. Ein Zeitgenosse sagt darüber, „es sei im Februar dieses Jahres ein giftiger übelriechender Nebel gefallen, der so dick und stark gewesen, dass man eine Person kaum auf zehn Schritt erkennen mögen.“ Bald stellte sich auch eine Krankheit ein, deren Symptome viele Aehnlichkeit mit denen unserer Cholera zeigten, und nur dann einen günstigen Verlauf des Uebels erwarten liessen, wenn Friesel oder Transpiration eintraten. Am meisten gefährdet waren blühende kräftige Personen.

Noch ist hier eines Donnerwetters zu gedenken, das 1716, Freitags vor Pfingsten, über hiesige Fluren zog. Nachmittags um vier Uhr, sagt obenerwähnter Zeitgenosse, „zeigten sich am Himmel gegen Abend viele schwarzrothe und gelbe Streifen in den Wolken, welche immer tiefer zur Erde niedersanken und eine vollständige Finsterniss verursachten, so dass man Licht anzünden musste. Unter entsetzlichem Sturmgebrüll und unaufhörlichem Blitz und Donner, fiel plötzlich ein Hagelschauer nieder, der unendlichen Schaden anrichtete, denn die Hagelstücken waren wie die grössten Hühnereier, ja manche sogar wie massige Gänseeier gross. Sie fielen mit solcher Gewalt auf die Erde, dass Menschen und Thiere, die sich auf freier Strasse befanden, zu Krüppeln geschlagen, auch wohl getödtet, namentlich aber ganze Schäfereien ruinirt wurden. Das Geräusch des fallenden Hagels übertönte die heftigsten Donnerschläge. In dem nahen Grossstädteln traf ein Wetterstrahl den Herrenhof und verbrannte einen Schafstall, worüber die Gemahlin des Rittergutsbesitzers, Obersten von Lüttichau, sich dergestalt entsetzte, dass sie erkrankte und bald darauf starb.

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Die Napoleonslinde bei Wachau.


Im Garten des Rittergutes Wachau, dessen vortreffliche im englischen Geschmack ausgeführte Parkanlagen, eine Schöpfung der verewigten Mutter des als grosser Kunstkenner geschätzten Herrn von Quandt auf Dittersbach (bis 1820 hiesiger Rittergutsbesitzer) sind, befindet sich eine uralte Linde, die als Zeugin der Völkerschlacht bei Leipzig und wegen ihrer dadurch erlangten historischen Bedeutung, von nah und fern vielfach besucht und bestiegen wird. Mehrfachen Aufforderungen zu Folge, bringt unser Album eine Abbildung dieser Linde, und knüpft daran eine Darstellung der ewig denkwürdigen Schlacht, welche Deutschland von dem Joche des französischen Kaisers befreite. Der alte Baum steht am südlichen Ende des Gartens und trägt auf seinen hohen Aesten eine ziemlich umfangreiche Gallerie, zu der eine sechszig Stufen hohe gewundene Treppe führt. Von hier aus sieht man das ganze weite Schlachtfeld, die Stadt Leipzig, eine grosse Anzahl kleiner Städte und Dörfer, die Pleissenaue bis Altenburg hinauf, in grauer Ferne die Höhen des Erzgebirges, den Rochlitzer Berg, Petersberg bei Halle, und bei recht hellen Abenden sogar am fernen Horizonte den Brocken. Die Aussicht von diesem alten Baume ist die reizendste, welche Leipzigs nächste Umgebung bietet, aber unwillkührlich rollt sich vor der Phantasie des Beschauers das ungeheure Schlachtgemälde auf, dessen Mittelpunkt einst Wachau bildete. Von hier aus übersah der Kaiser eine Zeit lang die sogenannte Schlacht bei Wachau, das Vorspiel einer Niederlage, die dem gewaltigen Manne seine blutige Lorbeerkrone entriss.

Napoleon, gegen den die halbe Welt in Waffen stand, hatte umsonst seine Stellung bei Dresden zu behaupten gesucht, die unglücklichen Schlachten bei Kulm, an der Katzbach, bei Grossbeeren und Dennewitz, zwangen ihn nur an seine Vertheidigung zu denken, und so zog er sich von Dresden zurück, entschlossen einen entscheidenden Schlag auszuführen. Wahrscheinlich hegte er den Plan, die starken Gegner einzeln anzugreifen, erst Blücher, dann den König von Schweden, und endlich die vereinigte Oesterreichisch-Russische Armee unter Schwarzenberg. Marschall St. Cyr blieb mit 30000 Mann in Dresden zurück, während Napoleon an der Elbe hinabzog und sich Leipzig näherte, um auf dessen gewaltiger Ebene die grosse Böhmische Armee unter Schwarzenberg zu erwarten. Ein Versuch, den Fürsten Blücher, welcher von Dresden aus unaufhörlich die rechte Flanke des französischen Heeres begleitete, bei Wittenberg und Düben zurückzuwerfen misslang.

Der Kaiser hatte zum Kampfplatze gegen die grosse Böhmische Armee ein unregelmässiges, südlich von Leipzig gelegenes Viereck erkohren, welches nördlich durch die Linie Markkleeberg, Wachau und Liebertwolkwitz, und südlich durch das Göselflüsschen mit den Dörfern Gröbern, Göhren und Störmthal begrenzt wird; westlich wird es durch die Pleisse, die an demselben hinlaufenden Waldungen und das Universitätsholz beschränkt. Dasselbe liegt an der Strasse von Leipzig nach Altenburg, und von letzterer Stadt musste die Böhmische Armee herkommen. Sie hatte alsdann die sumpfigen Ufer der Gösel im Rücken, die Pleisse in der linken Flanke, und das grosse Universitätsholz auf dem rechten Flügel, und nur für diesen gab es bei Störmthal zweckmässige Rückzugspunkte. Der linke Flügel hatte keinen andern Rückzug, als das enge winklige Dorf Gröbern, durch das die Poststrasse führt, und worin eine schmale Brücke über die Gösel vorhanden ist. Das Centrum hatte den schmalen Weg durch Göhren und Sestewitz, wo aber ebenfalls die Gösel, so wie beträchtliche Sümpfe und Teiche, einer auf dem Rückzuge begriffenen Armee höchst gefährlich werden können. Ohne Zweifel hatte Napoleon seinen Schlachtplan mit auf die Dörfer Göhren und Gröbern gebaut. Um die grosse Böhmische Armee auf diesen Punkt zu ziehen, hatte er mehrere Tage vorher die Höhen zwischen Göhren und Güldengossa, den Wachtberg genannt, verschanzen und mit Kanonen versehen lassen, scheinbar um den Verbündeten den Weg nach Leipzig streitig zu machen, auch sollten diese Batterien bei einem Rückzuge der Verbündeten deren Niederlage beschleunigen. Der Zweck dieser Verschanzungen wurde theilweise erreicht, indem die Alliirten sich von Borna und Altenburg her, zahlreich vor denselben sammelten, und jetzt, am Abend des 13. October, zogen sich die Franzosen nach Wachau zurück, wodurch die Böhmische Armee auf das von Napoleon bestimmte Schlachtfeld rückte. Auch die am 14. October stattfindende Recognoscirung des Fürsten Wittgenstein, trug nicht wenig dazu bei, die Schlacht auf dem gewählten Terrain zu schlagen, indem die Franzosen immer die Aufmerksamkeit des Feindes auf Wachau zu leiten, und ihnen Liebertwolkwitz und Holzhausen als ihren linken Flügel darzustellen suchten. Am 16. October befand sich Napoleons Hauptquartier bei Reudnitz, das vierte Corps unter Bertrand stand bei Lindenau, Mürat mit der Reiterei bei Liebertwolkwitz, das sechste Corps zu Lindenthal, und das dritte und siebente Corps in dessen Rücken. Mittags um 11 Uhr war die Schlacht in vollem Gange. Schwarzenbergs Plan war, die Französische Armee völlig gegen Leipzig zu drängen, und ihre Operationslinie zu zerstören. Um acht Uhr Morgens stand die Oesterreichische Armee in einer Linie, mit dem linken Flügel an die Pleisse gelehnt, den Rücken an Crostewitz, die Schäferei Auenhain, Güldengossa und die nordwestliche Spitze des Universtätsholzes gestützt, den rechten Flügel an Grosspösna und Seifertshain, und der Angriff begann, worauf die Franzosen aus Markkleeberg vertrieben wurden, und ein Angriff auf Wachau erfolgte. Diese Orte, sowie Liebertwolkwitz wurden mehrere Male erstürmt und verloren, und blieben endlich im Besitze der Franzosen. Jetzt rückte Napoleon mit seiner Gardeartillerie und vier Divisionen der jungen Garde heran, warf sich auf das Centrum der Verbündeten und drängte es zurück, die Verbündeten aber zogen ihre Reserven heran und bemächtigten sich in der rechten Französischen Flanke des Dorfes Dölitz. Bei Wachau fand der berühmte Reiterangriff statt. Der General Meerveldt mit einem über [64] die Pleisse vorrückenden Corps wurden gefangen, und die Alliirten auch aus ihrer Stellung gedrängt. Der General Latour-Maubourg verlor an diesem Tage einen Schenkel und Poniatowsky, der sich vorzüglich ausgezeichnet hatte, wurde von Napoleon auf dem Schlachtfelde zum Französischen Marschall ernannt. Die Generale Giulay, Thielemann und Lichtenstein operirten von Lindenau gegen Leipzig, um dessen Vorstädte zu nehmen und der Französischen Armee in den Rücken zu kommen, so dass General Bertrand den ganzen Tag mit ihnen im Kampfe lag. Auf dem rechten Ufer der Parthe, und den Strassen von Wittenberg und Halle, war der Herzog von Ragusa mit dem Blücherschen Corps im hartnäckigsten Handgemenge, das zu Gunsten der Deutschen ausfiel, indem der Herzog sich gegen Leipzig zurückziehen musste. – Das waren die Ereignisse des ersten Tages des Schlacht bei Leipzig, welche die Franzosen mit dem Namen der Schlacht bei Wachau belegen. Französische Berichte geben den Verlust der Alliirten an diesem Tage auf 25000 Mann, die der Franzosen auf 2500 Mann an, und nennen die Schlacht von Napoleon gewonnen, während die Alliirten behaupteten, General Klenau habe den Feind bis Möckern zurückgetrieben und ihm 30 Kanonen und 2000 Gefangene abgenommen.

Nach der Schlacht bei Wachau waren die Alliirten mit der grossen Armee zwei Stunden zurückgegangen und hatten eine treffliche Stellung eingenommen, verstärkt durch 40000 Mann neuer Truppen unter General Benningsen. Am 17. October blieb man von beiden Seiten unthätig, eine Zögerung, die ohne Zweifel ein wichtiger Grund der Französischen Niederlage war, indem Napoleon, der selbst auf keine Unterstützung zu rechnen hatte, dem Feinde Zeit liess, sich bedeutend zu verstärken. Um die Alliirten aus ihrer trefflichen Stellung zu locken, rückte Napoleon am 18. October bis auf zwei Stunden von Leipzig heran, stellte den rechten Flügel der Armee bei Connewitz, das Centrum bei Probsthaide und den linken Flügel bei Stötteritz auf. Ney stand an Marmont gelehnt gegen Blücher, der Herzog von Padua auf der Strasse nach Halle, und Bertrand hatte sich zur Deckung des Rückzugs durch die Defileen der Saale gegen Weissenfels gezogen. Um zehn Uhr Morgens begann die Schlacht. Probsthaida und Connewitz wurden den ganzen Tag hindurch auf das hartnäckigste vertheidigt, Marmont aber, auf dem linken Flügel bei Holzhausen umgangen, musste sich auf Stötteritz zurückziehen. Bis Nachmittags drei Uhr hatte Ney alle Anstrengungen der Schlesischen Armee auf der Strasse von Halle nach Leipzig zu nichte gemacht, als plötzlich die Sachsen und Würtemberger zu den Alliirten übergingen, wodurch nicht nur eine bedeutende Lücke in den Reihen der Französischen Armee entstand, sondern auch höchst wichtige Posten, die den Sachsen anvertraut waren, in die Gewalt der Verbündeten kamen. Diese besetzten nunmehr Reudnitz und bedrohten Leipzig, der kühne Nansouty aber fiel in die Flanke der Schlesischen Armee und zwang sie zu einer rückgängigen Bewegung. An diesem Tage fielen die Französischen Generale Vial und Rochambeau.

Napoleon sah jetzt ein, dass bei Leipzig ihn das Glück verlassen habe, und da man ihm mittheilte, dass auch die Kriegsvorräthe erschöpft seien, und nur die Festungen Erfurt und Magdeburg solchen Mangel ersetzen könnten gab er Befehl zum Rückzug auf Erfurt. Die Generale suchten den Kaiser zu bestimmen, Leipzig als den Mittelpunkt des Defilees der Elster und Pleisse zu besetzen und die Vorstädte niederzubrennen, wodurch der Rückzug mit grösserer Sicherheit stattfinden würde, aber Napoleon wollte wegen einiger hundert Bagagewagen die Existenz der Stadt nicht gefährden. In der Frühe des 19. Octobers hatten bereits zwei Drittheile der Armee nebst der Garde den Rückzug angetreten, Macdonald und Poniatowsky sollten mit ihren Truppen selbigen decken und bis zum Mittag in Leipzig bleiben. Napoleon kam selbst noch einmal nach Leipzig, um von dem Könige von Sachsen Abschied zu nehmen, und kehrte nach Lindenau zurück, wo er in der Mühle Quartier genommen hatte. Hier ertheilte der Kaiser dem Obristen Montfort Befehl, unter die Brücke vor der Rannstädter Vorstadt, hart an der sogenannten kleinen Funkenburg, Pulver schaffen zu lassen, und nach dem Rückzuge der Franzosen aus der Stadt die Brücke in die Luft zu sprengen. Durch ein unseliges Missverständniss erfolgte die Sprengung zu früh und der Rest der Armee musste sich, an 20000 Mann mit 80 Kanonen, dem Feinde ergeben. Der Herzog von Tarent durchschwamm die Elster und entkam, – der Fürst Poniatowsky aber fand sammt dem Pferde in den Fluthen seinen Tod. Durch diese Schlacht verlor die Französische Armee ihre siegreiche Stellung für immer und eilte in voller Flucht nach dem Rheine. Es kämpften in der Schlacht bei Leipzig über eine halbe Million Menschen mit 1500 Feuerschlünden. Die Alliirten geben ihren Verlust auf 10000, und den der Französischen Armee auf 40000 Mann an. Die Französischen Generale Regnier, Bertrand und Lauriston wurden gefangen.




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