BLKÖ:Bayer, Thaddäus Edler von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 196. (Quelle)
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Bayer, Thaddäus Edler von (Arzt, Präses der medicin. Facultät, geb. zu Herrenbaumgarten in Nied.-Oestr. 7. Oct. 1737, gest. zu Wien 1808). Studirte in Nikolsburg und zuletzt in Wien, ward 1760 Feldmedicus, 1767 Lehrer der Pathologie in Prag und Militärphysicus. 1771 leistete er während der Epidemie treffliche Dienste. 1772 ernannte die große Kaiserin ihn zum Vicedirector der medicin. Facultät und wirkl. Sanitätsrath. Im nächsten Kriege berief ihn Kaiser Joseph als Feldprotomedicus zur Armee (1778–1785); dann ward er Landesprotomedicus in Böhmen und Oberdirector der Armenversorgungsanstalten, die er organisirte. Leopold II. adelte ihn (1791) für seine Verdienste, namentlich für die mit Gefahr seines Lebens während der in Böhmen grassirenden Seuche unentgeltlich übernommene Einrichtung und Oberleitung dreier Krankenhäuser. Franz II., berief ihn 1795 als Beisitzer der neuen Militärsanitäts-Commission. Er war es auch, der in Böhmen so viel für die Verbreitung der Kuhpockenimpfung that. Die böhm. Universität ernannte ihn [197] 1776 zum Rector magnificus. Von seinen zahlreichen Schriften, welche Meusel’s gel. Deutschland verzeichnet, nennen wir folgende: „Beschreibung der Armenversorgungsanstalten in Prag“ (Prag 1793, mit Kupf.); – „Grundriss der Pathologie“ (Wien 1782); – „Grundriss der Semiotik“ (Prag 1787); – „Grundriss der Hygiena“ (Ebend. 1788).

Annalen der Liter. u. Kunst in den österr. Staaten (Wien 1803, J. V. Degen) II. Jahrg. I. Bd. Intelligenzblatt Nr. 11, S. 85: „Beiträge zum gelehrten Oesterreich; a) von noch lebenden Gelehrten.“ – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 214. – Meyers Conversations-Lexikon (Hildburghausen 1844). – Hellbach (Jos. Chr. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt) I. Bd. S. 111. – Meusel (J. G.), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1783, 4. Ausg.) I. Bd. S. 82. – Erster Nachtrag S. 30. – Das Wappen: ein aufrechter, roth und blau der Länge nach getheilter Schild mit einer ebenfalls der Länge nach getheilten Lilie, deren goldene Hälfte in’s rothe, die silberne in’s blaue Feld hineinragt.