BLKÖ:Bosa, Antonio
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 80. (Quelle) | |||
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[81] 1845). Schon vor dem Jahre 1807, als Bartol. Gamba seine „Narrazione dei Bassanesi illustri“ veröffentlichte, war B.’s Ruhm durch mehrere Werke seines Meisels längst begründet. Sein Künstlername gewann besondere Bedeutung durch das großartige „Monument Winkelmanns“ in der Kirche San Giusto in Triest, wo die Gebeine des großen Archäologen ruhen. Das Monument stellt einen auf einem Piedestal ruhenden Sarkophag vor, worauf Winkelmann’s. Genius in tiefer Trauer sitzt, den rechten Arm auf ein Medaillon mit dem Bildnisse des Verewigten gestützt. Auf einem Basrelief, das die Fronte des Piedestals einnimmt, ist Leben und Wirken des berühmten Mannes versinnlicht. Das Werk war im J. 1827 vollendet, und steht in Zeichnung, Gruppirung und Ausführung der Figuren groß da. Seine übrigen besonders gerühmten Arbeiten sind eine „Flora“ für Remondini – die „Armonia“, im Auftrage Silvetti’s für Verona gemeißelt; – „eine Bacchantin“, im Besitze des Banquiers Heinzelmann; diese Statue, von reinstem Ebenmaß und schwellender Rundung der zarten weiblichen Formen wurde der berühmten „Hebe“ Canova’s an die Seite gestellt. – Das „Monument des Freiherrn von Rosetti“, gleichfalls in Triest. – Das „Basrelief-Mausoleum Dona“ in San Simeone grande. – An dem Monumente Canova’s in der Kirche de’ Frari zu Venedig ist der Theil mit dem Bilde – Bosa wegen seiner hohen Meisterschaft im Porträtiren übertragen – von ihm ausgeführt. Viele Arbeiten B.’s sind im Besitze reicher Privatleute. Die Kaiserin von Oesterreich und der Kaiser Alexander von Rußland ehrten den Künstler durch Besuche seines Ateliers. Er ward nach Toscana und an andere Orte hin berufen. Aber seine Vorliebe für Venedig, die Wiege und fortdauernde Quelle seines Ruhmes, ließ ihn auf alle Einladungen der Fremde verzichten. Er war zuletzt ordentlicher Rath der Akademie der schönen Künste in Venedig und starb in hohem Alter. – Francesco und Eugenio, Söhne Antonio’s. Genossen den Unterricht des Vaters; bildeten sich anfänglich in der Malerei aus, wendeten sich aber 1827 der Bildhauerei zu. Sie verriethen beide frühzeitig ein seltenes Talent. Von Franz wird eine Statue des „Ganymed“ sehr gerühmt. Auch meiselten sie die Porträtbüste des österr. Dichter Ladislaus Pyrker und vierzig colossale Brustbilder für den Grafen Sabatini von Udine, der damit seinen Garten schmückte. Eugen führte – noch im Knabenalter – einen „Sokrates“, „Alcibiades“ und „betrunkenen Noah“ mit solcher Vollendung aus, daß die Arbeiten die Bewunderung der Kunstkenner erregten. In den letzten Jahren befanden sich von Eugen in den italienischen Ausstellungen zu Mailand und Venedig mehrere Gemälde, wovon „die Eröffnung einer neuen Schenke“ – und „die Familie des Fischers“ in den „Gemme d’arti italiane“ durch den Stich vervielfältigt wurden.
Bosa, Antonio (Bildhauer, geb. zu Pove bei Bassano, gest. zu Venedig- Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich) Giunte e correzioni ai cenni biografici, S. 87. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) II. Bd. S. 66. – Italienische Kunstkataloge. – Archiv für Geschichte, Statistik, Liter. u. Kunst XVIII. Jahrg. (Wien 1827, 4°.) Nr. 89, 90, S. 495: „Sechs Tage in Venedig“ von Costa .