BLKÖ:Eckstein, Johann
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 427. (Quelle) | |||
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Eckstein, Johann (Maler, geb. zu Seidowitz in Böhmen zu Ende des 17. Jahrhunderts, gest. in Lemberg im J. 1760). War bereits um das J. 1712 als Historienmaler in Mähren bekannt. Auf Kosten des Cisterzienserstiftes Wellehrad reiste er nach Rom, wo er sich nach Carracci in seiner Kunst ausbildete. Dort eröffnete er später auch eine eigene Schule, wobei er aber zu Schaden kam. Seine Arbeiten sind in Mähren und Galizien zerstreut; sie bestehen aus Oelgemälden und Fresken u. z. zu Wellehrad das Hauptgemälde der Stiftskirche, zu Brünn die zweite Kirche der Minoriten (in Fresko); zu Burgberg nächst Jägerndorf die Kirche; zu Troppau die Jesuiten-Kirche. Dann beriefen ihn die Jesuiten nach Lemberg, wo er ihre Kirche malen sollte. Um diesen Auftrag auszuführen, war es nöthig, daß er in die Lemberger Malerzunft aufgenommen wurde. Die Zunft weigerte sich aber den Fremdling aufzunehmen und die Sache kam bis vor den König Stanislaus August. Mittlerweile begann E. zu malen und vollendete die Kuppel. Der Tod unterbrach seine Arbeit. Sein Sohn übernahm die Fortsetzung nach dem Plane des Vaters, ohne jedoch denselben in der Tüchtigkeit der Ausführung erreichen zu können. Was nach Vollendung dieser Arbeit aus dem Sohne geworden, ist nicht zu ermitteln; allem Anscheine nach ist er nach Mähren zurückgekehrt Die Fresko-Gemälde in der Jesuiten-Kirche in Lemberg stellen vor: „Christus übergibt dem h. Petrus die Schlüssel“; – „Der h. Petrus unter den Krüppeln“; – „Allegorische Figuren der vier Welttheile“; – „Der h. Petrus ertheilt Unterricht im Tempel“; – und „Die Geschichte des Ordens der Gesellschaft Jesu in verschiedenen Wundern“. – Franz. Von einem Eckstein mit dem Taufnamen Franz und mit dem Zusätze, daß dieser offenbar eine von dem obigen Johann ganz verschiedene Person sei, berichtet Rastawiecki an dem unten bezeichneten Orte, daß er ein Maler aus Brünn war und um das Jahr 1759 die schöne Freske in der Krakauer Piaristenkirche vollendet habe, welche die „Himmelfahrt Mariä“ vorstellt und ein Werk von seltener Kunstfertigkeit sei.
- In den verschiedenen Werken erscheinen diese Maler bald als Egsztejn und Ekstein, bald als Johann, als Franz u. Franz Johann. Aus den Mittheilungen, welche Nagler, Dlabacz u. A. über mehrere Maler dieses Namens geben, stellt sich heraus, daß in vielen Fällen Franz und Johann Eine und dieselbe Person und identisch mit dem Franz Johann Ecksteiner in Schmidls „Oestr. Blätter für Literatur und Kunst (I. Jahrg. 1844, IV. Quartal, Nr. 76, S. 596) seien; aber nichtsdestoweniger gab es mehrere Künstler dieses Namens, und selbst der Sohn Johanns – dessen Taufname nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln – übte die Kunst des Vaters. – Rastawiecki (Edw.). Słownik malarzów polskich, d. i. Lexikon der polnischen Maler (Warschau 1850, gr. 8°.) I. Bd. S. 157 und III. Bd. S. 198. – Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, [428] Doll, 8°.) Jahrg. 1810, I. Bd. S. 542 [im Aufsatze: „Ueber die bildenden Künste in Mähren“]. – Dlabacz (G. J.), Allg. hist. Künstler-Lexikon für Böhmen … (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 360. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) IV. Bd. S. 70. – Rozmaitości, d. i. Miscellen (ein Lemberger Unterhaltungsblatt, 4°.) 1831, Nr. 11, S. 85: „Malarze polscy“, d. i. Polnische Maler, von Stanislaus Lubicz Jaszowski.[BN 1]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Eckstein, Johann [Bd. III, S. 427].
- Brünner Zeitung 1865, Nr. 8, im Feuilleton: „Die Deckenmalerei im Schiffe der Welehrader Kirche“. [Band 24, S. 398]