BLKÖ:Fuchs, die Grafen von, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fuchs, Wilhelm
Band: 4 (1858), ab Seite: 392. (Quelle)
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Die Familie der Grafen von Fuchs. Ein altes, nach Wisgrill österreichisches, nach Andern tyrolisches Geschlecht; eine von dem Grafen Fuchs zu Fuchsberg und Löwenberg de dato Löwenberg am 11. Febr. 1811 ausgefertigte, von den damaligen königl. bairischen Landesbehörden bestätigte Urkunde beweiset, daß das derzeit in Oesterreich blühende Geschlecht der Grafen Fuchs zu Puchheim eine Linie des uralten seit mehr als 600 Jahren in Tyrol ansäßigen Geschlechts der Grafen Fuchs von Fuchsberg zu Löwenberg ist. Mehrere Glieder der östr. Linie ragen durch ihre Verdienste um den Staat hervor.Vor Allen Johann, der als Stifter der österr. Linie angesehen wird, dann sein Enkel Karl Joseph, der bei Errichtung des Freihafens in Triest der erste auf eigene Gefahr und Kosten die Meerschifffahrt in fremde Länder unternahm und große Verdienste um die Hebung des Hafens von Triest besitzt. Da die Familie im Laufe der Zeit von ihrem Adel keinen Gebrauch gemacht hatte, erhielten Karl Joseph und sein Bruder Joseph Johann am 20. Juni 1765 den rittermäßigen Adel und 21. März 1774 den Freiherrnstand; Joseph Johann (gest. in Wien 1813) aber von Kaiser Joseph II. am 6. Nov. 1781 den Reichsgrafenstand mit den Worten im Diplom: „wegen seiner und seiner Vorältern um die Handelschaft besonderen Verdienste.“ Auch erhielt derselbe 28. Nov. 1786 nach Erlöschung des Graf Rappach’schen Mannsstammes das erledigte Erbland-Stabelmeisteramt in Oesterreich ob und unter der Enns als Mannslehen für sich und seine Nachkommen. Von seinen Söhnen ist Graf Ignaz Joseph (geb. 5. März 1760, gest. 21. Juni 1838) als Mäcen der Wissenschaft, Genealog und Heraldiker besonders denkwürdig. Der Graf besaß eine ausgezeichnete Bibliothek – an 20000 Bände stark – worin die kostbarsten Werke aus allen Fächern sich befanden. Ein werthvoller Schatz derselben ist die Sammlung aller in und außer Wien befindlichen Familien-Grabsteine und Epitaphien, gezeichnet und gemalt von Gebh. Gartenschmidt, welches Werk der Graf auf eigene Kosten anlegen und ausführen ließ. Es befinden sich darin auch alle im Jahre 1811 und späterhin ausgebrochenen Grabsteine und Monumente. Die Sammlung der Manuscripte genealogischen Inhalts beträgt 60 Bände in Folio. Ebenso ist die reiche Sammlung der Partezetteln als Hilfsmittel zur Feststellung der Todesdaten sehr interessant. [Vergl. über ihn: Gräffer (Franz), Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845, Beck, 8°.) I. Bd. S. 118 und über seine Sammlungen: Böckh (Franz Heinrich), Wiens Schriftsteller, Künstler ... dann Bücher-, Kunst- und Naturschätze ... (Wien 1821) S. 95.] – Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. Letzterer in Silber ein rother nach rechts ansprengender Fuchs mit [393] erhobenem Schweife. 1 und 4 in Blau zwei aufrechtstehende silberne Garben. 2 und 3 in Silber zwei rothe Pfähle. Den Schild deckt die Grafenkrone, worauf vier gekrönte Helme stehen, der rechte trägt einen schwarzen offenen Flug, der zweite eine von Gold u. Schwarz geviertete Admiralsflagge an goldenem Fahnenstocke, aus dem dritten wächst zwischen zwei von Silber und Blau quergetheilten Büffelhörnern mit gewechselten Tincturen der rechtsgekehrte rothe Fuchs des Herzschildes hervor und auf dem linken Helme stehen drei einwärtsgebogene Straußenfedern, die mittlere silbern, die äußeren roth. Schildhalter. Zwei aufrechtstehende auswärtssehende, mit Hermelinmänteln bekleidete Füchse mit ausgeschlagenen Zungen, erhobenen Schweifen. – Vergl. über die Familie: (Kneschke, Ernst Heinrich Dr.) Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, Engelmann, 8°.) I. Bd. S. 247. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 239. – VI. Bd. u. Suppl. S. 440. – 'Bergmann (Jos,), Medaillen auf berühmte u. ausgezeichn. Männer des östr. Kaiserstaates vom 16.–19. Jahrh. (Wien 1844 u. f., Tendler, 4°.). Erwähnt mehrere Glieder dieser Familie.