BLKÖ:Grübler, Florian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Grün, Anastasius
Band: 5 (1859), ab Seite: 391. (Quelle)
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Grübler, Florian (Bildhauer, geb. zu Kolbnitz im Möllthale Kärntens 21. März 1746, gest. zu Wien 2. April 1813). Da er schon frühzeitig Neigung zur Kunst an den Tag legte, brachte ihn sein Vater in jungen Jahren zu einem Verwandten nach Burghausen in Baiern, wo er die Bildhauerkunst erlernte. Nach beendeter Lehrzeit machte er Reisen, arbeitete in den größeren deutschen Städten, und während er früher vornehmlich in Holz schnitzte, wählte er nunmehr Stein und Metall. In Mannheim, wo er mit einer Arbeit einen akademischen Preis errungen hatte, um den viele Künstler mitgeworben, lenkte er zuerst die Aufmerksamkeit der. Kunstwelt auf sich. Nun einem Rufe nach München folgend, arbeitete er an den Statuen des kön. Hofgartens in Nymphenburg theils mit, theils führte er die Leitung dieser Kunstarbeiten. Von München ging er 1780 nach Wien und wurde da mit noch zwei anderen Bildhauern vom kaiserlichen Hofe nach Innsbruck beordert, um dort an dem Monumente zu arbeiten, welches Maria Theresia ihrem Gemal Franz I. errichten ließ. Nach beendetem Werke kehrte er nach Wien zurück, erwarb daselbst mit mehreren Werken akademische Preise und wurde Mitglied der Akademie. Als Fürst Kaunitz in Austerlitz eine neue Kirche erbauen ließ, wurde G. mit noch zwei anderen Bildhauern mit der Ausführung der Bildhauerarbeiten für das Gotteshaus betraut. Die langen und blutigen Kriege zu Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts waren für die Kunst nicht günstig und es gab für G. keine bedeutenderen Arbeiten mehr. In den vorgerückten Jahren beschäftigte er sich nur noch mit Ausführung von Alabaster-Figuren. Von seinen Werken sind außer den bereits erwähnten noch zu nennen: Das Brustbild des Erzherzogs Karl aus carrarischem Marmor für den kaiserl. Hof in Wien, und ein zweites für den Münchner Hof. In der Kirche zu Austerlitz die 12 Statuen der Apostel und alle Altarblätter in Basreliefs aus Gyps. An der von Zauner ausgeführten Statue des Kaisers Joseph hatte G. nicht geringen Antheil. Eine ansehnliche Summe in Gold nebst dem Ausdrucke der kaiserl. Zufriedenheit wurde ihm dafür zu Theil. G. starb im Alter von 67 Jahren.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgem. Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) V. Bd. S. 402. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann) (Wien 1837) VI. Bd. u. Suppl. S. 464.