BLKÖ:Hähnel, Amalie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Nächster>>>
Hähnel, Ernst
Band: 7 (1861), ab Seite: 174. (Quelle)
[[{{{9}}}|{{{9}}} bei Wikisource]]
Amalie Haehnel in der Wikipedia
Amalie Haehnel in Wikidata
GND-Eintrag: 116360763, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hähnel, Amalie|7|174|}}

Hähnel, Amalie (Opernsängerin, geboren in Wien 1807, gestorben in Berlin um 1845). Bildete sich unter Salieri und Cicimara aus, und trat zuerst (1825) in Concerten auf, wo ihre herrliche Altstimme allgemein bewundert wurde. 1829 betrat sie unter der Direction des Grafen Gallenberg im Kärnthnerthor-Theater als Rosine in Rossini’s „Barbier von Sevilla“ zum ersten Male die Bühne. In den musikalischen Soireen des Fürsten Metternich, in welchen damals die Koryphäen der italienischen Oper, eine Pasta, ein Rubini, Lablache, glänzten, wirkte auch Amalie H. mit, die überdieß unter der speciellen Anleitung der großen Pasta den Grund zu jener vortrefflichen Gesangsmethode legte, welche ihr auf ihren folgenden Künstlerfahrten allgemeine und gerechte Bewunderung erwarb. Im Jahre 1830 gastirte sie in Prag und Dresden, dann auf dem königlichen Theater in Potsdam, und nahm 1831 ein festes Engagement im königstädtischen Theater in Berlin an, wo sie eine Zierde der Oper war. In dieser Stellung verblieb sie bis um das Jahr 1840. Dann verließ sie die Bühne und starb schon wenige Jahre darnach. Ihre Altstimme besaß einen wunderbaren Wohlklang, hatte einen Umfang von zwei vollen Octaven, von fis bis zum zweigestrichenen fis; ihre Coloratur war fast tadellos, ihr Recitativ vollendet. Im Vortrage elegischer Stellen entzückte sie jederzeit Alles. Ihre Altstimme befähigte sie vorzüglich für Männerrollen, [175] und wie ihre Norma und Rosine, so trefflich waren ihr Romeo, Tancred, Arsace u. A.

Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 292. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 140. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst, Neue Handausgabe in Einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, 4°.) S. 140. – Album der Berliner Oper und des Schauspiels, Herausg. von Küstner (Berlin, 4°.) S. 84. – Porträte. 1) Lithogr. von Kriehuber (Wien, Spina, Fol.); – 2) lithogr. von Jentzen (Berlin, Gebr. Rocca, Fol.). –